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die der Nordlinie, abgesehen davon, daß sich im Bereich
er Südlinie mehr unbesiedeltes Land vorfindet,
welches sich als Kulturland eignet, und daß dieses
Land seines jungvulkanischen Charakters wegen dem
im Bereich der Nordliuie, welches zumeist granttischen
Urspru ungs ist, an Güte überlegen ist. Es darf endlich
nicht nerwähnt bleiben, daß es leicht möglich ist, durch
den Bau ein s Weges am Ostrande der Serengeti
entlang bilene großen Teil des nördlichen Siedlungs-
Lebietes in die Interessensphäre der Südlinie mit ein-
zuziehen. Der Weg würde vollkommen frei von
setse sein.
Anlage 2.
Kaiserlicher Gonverneur
von Deutsch-Ostafrika.
Daressalam, den 13. Jannar 1914.
Betrifft:
Erkundung der Urundilinie nach dem
Dorschlage des Haters van der Burght.
zuB der Anlage bceehre ich mich gehorsamst, die
Ergebnisse der Erkundung der van der Burghtschen
Linie (siehe Artikel in der Kolonialzeitung und in der
Dentsch-Ostafrikanischen Zeitung) zu überreichen.
Alles Nähere ergibt der Erläuterungsbericht. Kurz
zusammengefaßt sind die Gründe, die gegen diese Linie
sprechen, folgende:
1. Die große Länge von 640 km.
2. Der ungünstige Endpunkt im Akanjarutale. Es
fehlen die anschließenden schiffbaren Flußstrecken, wie
sie der Kageraendpunkt hat. Führt man die Linie
noch weiter nach Kigali oder zum Kiwusee, so wird
man mit entsprechenden Mehrlängen zu rechnen haben.
3. Die Linienführung ist sehr ungünstig. Drei
Flußgebiete, die durch hohe und steil abfallende Ge-
birgszüge getrennt sind, müssen fast senkrecht durch-
quert werder
4. iidderhältnismäßig hohe Kosten für Tunnel-
und Brückenbauten.
5. Die Strecke führt auf der ersten 300 km langen
Strecke durch fast menschenleere Wildnis und durch
Hroße Uberschwemmungsgebiete mit dem die Damm-
bauten fehr erschwerenden schwarzen tonigen Boden.
Die Linic erfüllt nicht oder wenig den Zweck,
auch Ruanda zu erschließen: auch bleiben die wert-
vollen Gebiete des nördlichen Taborabezirks und süd-
lichen Muansabezirks außerhalb des Bereichs dieser
ahn. Diese Linienführung kommt daher keinesfalls
in Betracht. Von weiteren eingebenden Vermessungen
ist daher Abstand genommen worder
Schnee.
An
den Herrn Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts
Berlin.
Anlage ZLn.
Linienführung und Beschreibung des Projehts
einer von Tabora durch Uha und Urundi an
den Kkanjaru führenden Eisenbahn (nach
dem vorschlag van der Burght).
Die Linie zweigt von der Bahn Tabora—Kigoma
nahe der Stelle ab, wo diese die Karawanenstraße
nach Urambo krenzt, verläuft eine kurze Strecke südlich.
daun nördlich der Straße in der Richtung auf die
Makundueberge zu, wo sie das Tal des Gombe er-
reicht. Etwa bei Kilometer 94 führt die Trasse, 2 bis
3 km südlich, an Urambo vorüber, verläßt hier das
Tal des Gombe und geht durch die Landschaften Uyova,
Msere und Lukeia in der Richtung gegen Schirambo
weiter. Bei Kilometer 130, östlich von Tumba kwa
Mwumbi (Karte 1:1000000), werden der Gombe und
bei Kilometer 165 die große Steppe von Lukeia (La-
bosB übersetzt. Das Gelände hat in der Strecke Ta-
ora—Schirambo Ahnlichkeit mit dem Lere#t Tabora
—Malagarassi der Tanganjikabahn. Während im
ersten Teil bis Iwili offenes, flaches, ziemlich dicht be-
wohntes Grasland mir einzelnen niedrigen Bergketten
und Granithügeln abwechselt. führt die Linie weiterhin
durch Mjombowälder in sanft gewelltem. von zer-
streuten, 50 bis 100 m hohen Bergen durchsetztem Ge-
lände. An der Grenze des Mjombowaldes beginnt
auch das Vorkommen For Tsetsefliege, das sich bis an
den Malagarassi erstreckt und erst im westlichen, gegen
den Lumpungu zu abfallenden Uha ein Ende findet.
Außer dem in der Trockenzeit nur in vereinzelten
Tümpelu wasserführenden, in der Regenzeit seine llfer
überschwemmenden Gombe gibt es hier keine Flüsse.
An der Ortschaft Kansanga, wo die nach llschi-
rombo und Usambiro führende Karawanenstraße nach
Norden abbiegt, einige Kilometer südwärts vorbei-
führend, verläßt die Trasse bald darauf das Gebiet
des Mjombowaldes und überquert die Steppengürtel
des Nikonge und Utindi. War bisher der Boden von
der gleichen sandigen, lockeren Beschaffenheit wie in der
Strecke Ussoke —Malagarassi der Tanganjikabahn, so
beginnt jetzt ein Gebict schwarzen Steppenbodens der
schlechtesten Sorte, das sich mit wenigen kurzen Unter-
brechungen von Kilometer 195 bis 225 erstreckt. Die
berührten Flüsse Mikonge, Utindi und ihre Zuflüsse
haben kein eigentliches Bett, sondern ziehen sich als
Sümpfe, in denen das Wasser Anufang Oktober, also
am Ende der Trockenzeit, stellenweise noch eine Höhe
von mehr als einen Meter über dem Boden, häufig
auf Längen von mehreren Hektometern, hatte, durch
die Steppen. Die wahre Tiefe dieser Sümpfe ist
jedoch eine erheblich größere; ihren Boden bildet nicht
das feste Erdreich, sondern eine Lage verwester und
gverfaulter Reste von Gras und Schilf, die einc 2 bis
Zm hohe elastische Schicht über dem Erdboden bildet.
Die Gründung der zur Uberführung der Bahn an
diesen Stellen dienenden Brücken und Durchlässe wird
große Schwierigkeiten und bedeutende Kosten ver-
ursachen. Die Untersuchung einer Umgehung dieser
Steppen durch eine mehr nördliche Linienführung, die
allerdings einen erheblichen Mehraufwand an Ban-
länge zur Folge hätte, war wegen der Kürze der zur
Verfügung stebenden Zeit nicht möglich. Bis auf
wenige kleine Dörfer, die in den die Steppen trennen-
den Wäldern zerstreut liegen, ist diese Gegend ganz
unbewohnt.
Bei Kilometer 230 betritt die Trasse wieder das
Gebiet des Miombowaldes. Von Norden herabsteigende
Berge und Hügelketten drängen die Linie in eine bei-
nahe reine ost= westliche Richtung. Südwärts an
Iwanda und den Kahabwabergen vorbei wird bei
Ailometer 275 der Malagarafft erreicht, diesem durch
das auf seiner Nordseite sich erstreckende völlig unbe-
wohnte Busch= und Walrians folgend, bei Kilometer 340
der Lumpungu.
Den Lumpungn verfolgt die Trasse auf eine Länge
von ungefähr 65 km. Von seiner Einmitndung in den
Malagarassi an nordwärts beginnt sich in der Land-
schaft der Charakter des Berglandes Urundi immer
deutlicher ausgzuprägen. Berge von 150 bis 300 m