Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Der Kakaomarkt befestigte sich wieder etwas. Wir 
haben Preise bis zu 182.— pro 100 kg erzielt. 
Kautschuk: Die Ernte stieg auf 1934.5 kg. Die 
Kickria hat in ihren Ergebnissen enttäuscht. Wir haben 
in erster Linie Hevea angepflanzt, deren Erfolge zu 
den besten Hoffnungen berechtigen. Die Bäume haben 
sich vorgüglich entwickelt und werden im laufenden 
Jahre das erste größere Ergebnis bringen. Die Zapfer 
werden durch einen erfahrenen Sumatrapflanzer an- 
gelernt, und die Qualität des Kautschuks kam den besten 
Plantagensorten Ostasiens gleich. Wir dürfen an- 
nehmen, daß trotßz der gefallenen Preise ein entsprechen- 
der Nutzen verbleiben wird. 
Planten: Der Ertrag diente teils zur Verpfle- 
gung der Arbeiter, teils zum Verkauf, der sich auf 
242610 kg belief. Mit dem Alterwerden der Bestände 
scheiden die Planten, die die jungen Kulturen beschatten 
sollen allmählich aus. Es wird Sorge getragen, daß 
für die Arbeiterverpflegung stets genügend davon zur 
Verfügung stehen. 
Olpalmen: Das Dlwerk hat 38105 kg Palmöl, 
7280 kg Kerne, 7486 kg Kernöl und 11 526 kg Kern- 
kuchen erzeugt. Inzwischen kamen wir auf eine be- 
friedigende Ausbentezahl. Ebenfalls gelang es, das 
Palmöl der Speisefettverwendung näher zu bringen. 
Kola: Es wurden 2540,4 kg Nüsse geerntet und 
in Hamburg zu einem Preise von bis zu. 6 pro 
100 kg verkauft. Es wird versucht, in 
Verkauf der frischen Nüsse anzubahnen. 
Handels-Abteilung. 
Das Ergebnis des laufenden Jahres blieb hinter 
den Erwartungen zurück. 
Arbeiter. 
Die Arbeiterzahl im Pflanzungsgebiet betrug im 
Durchschnitt 895. Die Arbeiterlöhne sind erheblich 
gestiegen, namentlich infolge erhöhter Anwerbekosten. 
Der Gesundheitszustand der Leute ist gut; besonders 
nachdem sie sich einige Zeit auf der Pflanzung be- 
funden haben. Denn die regelmäßige, ordentlich zu- 
bereitete Kost in Verbindung mit der leichten Arbeit 
(Baum-Kulturen) hat auf diese Urwald= und Steppen- 
bewohner den besten Einfluß. Kranke finden in dem 
von einem Arzt revidierten Pflanzungshospital, das 
unter der Leitung eines europäischen Lagarettgehilfen 
steht, geeignete Behandlung. Es wird immer noch 
nicht genügend anerkannt. daß die Pflanzungen, die 
den Neger zu verdienstbringender, landwirtschaftlicher 
Arbeit erziehen, durch die zurückwandernden Leute weit 
ins Hinterland hinein reichende Kulturfaktoren ge- 
worden sind. Mit der Vielseitigkeit ihrer Kulturen 
(Kakao, Kautschuk, Olpalmen, Kola, Planten) stellen 
sie tatsächlich landwirtschaftliche Schulen für die Ein- 
geborenen dar. 
Lagos den 
  
Bilanz. 
Die regulären Abschreibungen betragen 56750 1K. 
Außerdem sind aus dem Reservefond, der danach noch 
42130 # enthält, 108346 4 zur Abschreibung auf 
Kraftwerk, Olwerk, Flußfahrzeuge, rollendes Material 
usw. verwendet worden. Der einschließlich 116 163./# 
Vortrag verbleibende Reingewinn pro 1918 von 
457391 .& soll laut Beschluß der Generalversammlung 
wie folgt verwendet werden; „Müklage 18 148 1¼, 
Klonseherwicfselen 2500 4 v. H. Dividende — 
00000 4x, zudsiechensee 21 731 / und Vor- 
28 215012 M 
  
sRautschuk · Pflanzung „Meanja A. G., 
Berlin und Ramerun.“) 
zflanzung. 
Das Unternehmen entwickelte sich im abgelaufenen 
Jahre beiriedigend. 
ftar Stand unserer Pflanzung Ende des Jahres 
ist aus solhlewer Aussiellung ersichtlich: 
Kautschul-Kaka 407,35 ha 
Kautschuk, i 129,35 
Palmen-Ka 95.60 = 
Kakao, aleinstehend. . 56,50- 
Kola, ... 9,75- 
Palmen, - 3,77 
Auf 303,7 ha hiervon waren Planten als Zwischen- 
kultur, auf weiteren 18 ha solche als Reinkultur ge- 
pflanzt. Von Neuanlagen wileich abgesehen. 
ende des Jahres wurde die Pflanzung einer Be- 
sichtigung durch den Vorstand untergogen. 
Ernte. 
Kakao. Fünfjährig und älter waren 56,5 hn. 
Wir ernteten 1144 Sack gegen 908 im Vorjahr. Dies 
Ergebnis kann, wenn auch die jüngeren Bestände etwas 
dazu beitrugen, als gut begeichnet werden. Durch das 
neue Kakaohaus wurde die Qnalität gegen Jahresende 
dem üblichen Kameruner Pflanzungskakao gleichgebracht. 
Die Kakaopreise waren wieder etwas günstiger als 
im Vorjahr. 
Kautschuk. Die Heveabestände sind noch nicht 
tobfreif. Kickig Kautschuk ernteten wir 3454,8 kg 
n 2827 kg im Vorjahr. 
Die Dualit war gut. 
behn Durchschmtsm ös. betrug 5.# -. 
lanten. Neben den Ker' die Berpfteauug unserer 
Arbeiter zur Verwendumg kommenden Mehlbananen 
waren wir in der Lage, 600 000 kg zu verkaufen. 
lpalmen. Von unseren wildwachsenden Ol- 
palmen wurden 21 048 kg lose Früchte geerntet und 
an ein benachbartes Olwerk verkauft. 
Bilanz. 
Bei einem Gewinnvortrag von 22 599 ./“ und Ab- 
schreibungen in Höhe von 4845 J1¼ beträgt der Rein- 
gewinn für 1913 insgesamt 85 471.#/. Seine Ver- 
vendung ist von der el . wie folgt, 
beschlossen worden: Überweisung an den gesetzlichen 
Reservefond 3300 J kc. 5 v. H. Dividende 45 000 /, 
kantieme an den Aufsichtsrat 2670,65 /¼4, Vortrag 
500 At. 
  
Otavi Oinen- und Sisenbahn-Gesellschaft, Berlin.“) 
Am Metallmarkte ist die ungünstige Wirtschaftslage 
des Jahres 1913 sowie der verflossenen Monate des 
laufenden Jahres nicht vorübergegangen, ohne weit- 
gehende Preisherabsetzungen zu verursachen. Eine Aus- 
nahme hiervon machte lediglich Blei. Die hauptsächlich 
durch die mexikanischen W VBirren entstandene Bleiknapp- 
heit hielt den Preis für dieses Metall während des 
abgelaufenen Geschäftsjahres auf einer durchschnittlichen 
döhe on beinahe 19 per ton. Dahingegen stellte 
h der Durchschnitts-Kupferpreis, der noch im Ge- 
sich r 1912/13 für Standardkupfer rund 74 2. 
per lon betrug, während des abgelaufenen Geschäfts- 
jahres auf 67½ per ton. Größere Erzverschiffungen, 
stärkere Transporte auf der Cisenbayn, wesentliche Er- 
  
——2 
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1913. 
*“) Aus dem Geschäftsbericht für 208 14. Geschäfts- 
jahr (1. April 1913 bis 31. März 1914).
	        
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