Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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haltiger Erze durchgesetzt und durch bedeutende Herab- 
setzung der Selbstkosten gewinnbringend verschmolzen. 
Es wurden produziert: 
1179 tons Kupferstein (655) mit durchschnittlich: 
49 v. H. Cu (48) 
22 v. H. Pb (25) 
1180 gr Ag per lon (440). 
In Tsumeb-West wurden im Laufe des Jahres 
wieder 450 tons (200) Vanadinerze gefördert und zum 
Versand gebracht. Günstige geologische Anzeichen haben 
uns veranlaßt, weitere Schürfarbeiten in diesem Gebiet 
vorzunehmen. Diese haben an verschiedenen Stellen 
Vererzung im Aplit und im Dolomit erwiesen. Die 
Arbeiten werden fortgesetzt. 
Die Erzvorkommen im Otavital haben ein an- 
nähernd gleiches Resultat wie im Vorjahr geliefert. 
Durch die fortgesetzten Aufschluß= und Untersuchungs- 
arbeiten wurden wiederum neue Erzmittel von zn- 
regelmäßiger Gestaltung aufgefunden und abgebau 
Gerade in letzter Zeit haben sich jedoch W#nbgebaut, 
für das Vorhandensein regelmäßiger Erzgänge ergeben. 
Die hierauf bezüglichen Arbeiten werden in forcierter 
Weise betrieben. 
Neben der bereits im vorigen Geschäftsbericht er- 
wähnten Option auf ein Kupfererzvorkommen in der 
Nähe von Otjiwarongo (Joumbira) wurden in der 
zweiten Hälfte des Geschäftsjähres Optionen auf die 
in der Nähe der Otavibahn bei Usakos gelegene 
Henderson-Mine sowie auf ein weiteres 80 km 
östlich von Windhuk gelegenes Kupfererzvorkommen bei 
Okatumba erworben. Während mit den Unter- 
suchungsarbeiten in diesem letzteren Vorkommen erst 
in der nächsten Zeit begonnen werden soll, sind diese 
Arbeiten bei Jonmbira und Henderson bereits in 
größerem Maßstabe ausgeführt. Besonders das letztere 
Vorkommen erscheint aussichtsreich, da die Vererzung 
in der Teufe zunimmt. Eine Entscheidung über die 
Ausübung unserer Option kann jedoch erst im Laufe 
des nächsten Jahres erfolgen 
Sämtliche für vorstehende Untersuchungs= und 
Aufschlußarbeiten aufgewendete Kosten sind in der vor- 
liegenden Bilanz durch Abschreibungen getilgt. 
Das Otavi Exploring Syndicate, an welchem 
wir beteiligt sind, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 
etwa 430 tons (500) Kupfer= und Bleierze zum Versand 
ebracht. Die Verhälmnisse tliegen hier ähnlich wie 
oben, im Otavital, geschildert 
Die Arbeiterverhältnisse gestalteten sich in 
diesem Jahr nicht immer zufriedenstellend, da die 
ständig zunehmenden Farmbetriebe sowie die Diamant= 
felder in Lüderitzbucht gleichfans auf die Ovambos 
angewiesen sind. Wir ho daß die im Landesrat 
von Deutsch-Südwestafrika Fzeitenn des Gonverneurs 
ausgesprochene Absicht, für die geplanten Eisenbahn- 
bauten Eingeborene aus anderen Teilen Afrikas heranu- 
zuziehen, strikte durchgeführt wird, da andernfalls mit 
einer bedenklichen Knappheit an eingeborenen Arbeitern 
oerecnet werden müßte. 
Die fortgesetzten Bemühungen der Gesellschaft um 
die sanitären Berbesserungen in Tsumeb waren im 
  
abgelaufenen Geschäftsjahr von Erfolg gekrönt. 
Der Gesundheitszustand der weißen Bevölkerung wie 
auch der Eingeborenen hat sich weiter gebessert. 
Eisen bahn hat auch im Berichtsjahre wieder 
cezeigl. dam sie den Anforderungen eines gesteigerten 
Verkehrs durchaus gewachsen und in der Lage ist, noch 
erheblich weitergehenden Ansprüchen gerecht zu werden. 
Wenngleich der Hauptzuwachs des Verkehrs auf den 
größeren Erzverfrachtungen unserer Mine beruht, so 
ist doch auch gleichzeitig eine Zunahme des sonstigen 
Personen= und Güterverkehrs auf der ober trecke 
der Otabibahn sowie des mit besonders belligen Tarifen 
ausgestatteten Viehverkehrs im Ubergangsverkehr von 
Karibib her unverkennbar. 
Die Betriebsausgaben waren trotz der Mehr- 
leistung der Bahn geringer. Für die günstige Ge- 
staltung waren die in der zweiten Hälfte des vorigen 
Geschäftsjahres in Betrieb genommenen Heißdampf- 
Lokomotiven und die sorgfältige Ausnutzung des Be- 
triebsmittelparks ausschlaggebend. Auch wurde die 
Handarbeit in der Hauptwerkstätte durch weitere Ein- 
stellung arbeitsparender Maschinen eingeschränkt. 
An den Bahnunterhaltungsdienst wurden in den 
fünf letzten Monaten des Berichtsjahres außergewöhn- 
liche Anforderungen gestellt. Der Bahnkörper wurde 
infolge schwerer Regenfälle an vielen Stellen beschädigt, 
indessen ermöglichten energisch durchgeführte Wieder- 
herstellungsarbeiten die Aufrechthaltung des Betriebes 
ohne wesentliche Unterbrechung. An den hauptsächlich 
gefährdeten Stellen werden zur Zeit kleine Brücken 
eingebaut. 
Befördert wurden 1913/14 47 358 (i. V. 40 477) 
Personen und 106 994 (99 988) tons Güter. Die Ge- 
samteinnahmen der Eisenbahn betrugen 5 479097 4. 
davon Betriebseinnahmen 5 344 632 Ac (4 921 287), und 
zwar a) aus dem Personenverkehr 556 8560 . (470 914), 
b) aus dem Güterverkehr 4744 482 J1FK (4 265 197), 
J%0) sonstige Einnahmen 43 293. (185 175). Die Aus- 
gaben ersorderten einschließlich 418 169 .¼ (115 612) 
für den Erneuerungsfonds 2383 977 K (2 29 150). 
Daher Reingewinn 2 960 655 NKF (2 492 181). Der 
Getrie bstoeffisient stellt sich auf 44,6 v. H. 
(49,4 v. H.). 
„½ den Gesamteinnahmen der Gesellschaft wurden 
zugeführt: dem Erneuerungs= und ausond der Eisen- 
bahn wie schon erwähnt 418 169 N (415 612), der 
Pachtzinsreserve 150 000 ¼:z (150 000), denn Talonsteuer= 
Reservekonto 50 000 ./4 (50 000), der Assekuranz= und 
Unfallreferve 113 510./x7 (250 000). Dem letzten Konto 
wurde der vorstehende Betrag zur Auffüllung auf 
400 000 A zugeführt. Die Rückstellung konnte gegen 
s Vorjahr niedriger bemessen werden, da das ab- 
das Wan Geschäftsjahr keinerlei Ansprüche an dieses 
Konto gestellt hat. Nachdem weitere 1 497 102 ¾¾ für 
Abschreibungen verwendet sind, verbleibt ein Rein- 
gewinn von 3852690.7/4, dessen Verwendung die General- 
versammlung wie folgt beichlossen hat: - v. H. Dividende 
1 per Anteil) auf 4 000 O00 = 200 
Tantieme des Verwaltungsrats 26 40 —— per 
Stück Superdividende auf die Anteile 600 000 At, 
8 A per Stück auf die Genußscheine 1600 000 M 
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