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Meine Maßnahmen zu diesem Zweck waren
folgende: '
Der Marsch nach Mkalinso wurde der
Brigade Beves aufgetragen, die Kirengwe am
31. Dezember erreichen sollte. General Beves
erhielt den Befehl, von Kirengwe eine Ab-
teilung Aufklärer (scouts) gegen den Rufiji
vorzutreiben und am 1. Januar 1917 seine
Ingenieure und Pioniere in Begleitung eines
halben Bataillons nach Kwa Hobola vorzu-
senden. Am folgenden Tage sollte diese vor-
geschobene Abteilung — das Halbbataillon war
auf ein ganzes ergänzt worden — Kidete er-
reichen und am 3. Jannar in der Nähe des
Zusammenflusses von Ruaha und Rufjji ein-
treffen. Der Rest der Brigade sollte mit einem
Tagemarsch Abstand folgen.
Am 4. Jannuar sollte vor Tagesanbruch der
Übergang über den Rufiji unterhalb seiner Ver-
einigung mit dem Ruaha in „Berthon"-Booten
ausgeführt sein und ein Brückenkopf auf dem
rechten Ufer angelegt und so lange, bis ein
leichtes Floß hergestellt war, gehalten werden.
Um den Feind während dieses Flanken-
marsches in seinen Stellungen festzuhalten, be-
schloß ich, von unseren an der Front bei Dutumi
liegenden eingegrabenen Stellungen aus einen
hinhaltenden Angriff zu führen, während zwei
Truppenabteilungen die Flanken des Feindes
östlich und westlich umgingen.
Der hinhaltende Angriff sollte am 1. Jannar
1917 bei Tagesanbruch von der Nigerischen Bri-
gade unter Brigade-General Cunliffe begonnen
werden, und der Armee-Artillerie unter Brigade-
General Crowe wurde der Auftrag erteilt, den
Angriff zu unterstützen. Hauptgewicht wurde
darauf gelegt, daß der Feind nicht aus seinen
Stellungen geworfen würde, bis der Befehl emp-
fangen worden sei, den Angriff vorzutragen.
Zur Ausführung der Umgehung im Osten
wurde aus den von der 1. Brigade abgezweigten
2. Kashmirs und einem Bataillon der Nige-
rischen Brigade ein Detachement unter dem Be-
fehl des Lieutenant-Colonel Lyall von erstge-
nanntem Truppenteil gebildet. Lyall sollte am
31. Dezember 1916 Kiruru, 12 Meilen östlich
von Dutumi, erreichen und von da am folgenden
Tage nach Süden vorrücken und Tschimbe an dem
Wege nach Beho-Beho besetzen. Nach Erreichung
des Weges sollte sich das Detachement eingraben
und Patronillen vorschicken, um mit der von
Westen kommenden 1. Brigade Fühlung zu ge-
winnen. Lyall war angewiesen, alles zu tun,
um den Rückzug des Feindes zu verhindern.
Wenn der Gegner eingeschlossen war, sollte
Lyalls Detachement unter den Befehl des
Generals Sheppard treten.
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Die Umgehung der westlichen Flanke des
Feindes war notwendigerweise bedeutend schwie-
riger, ihre Ausführung wurde der 1. Brigade
unter General Sheppard übertragen. Es war
wichtig, zu verhindern, daß der Feind Nachricht
von dem Abmarsche der Brigade Beves von
Kirengwe erhielt. Daher wurde eine Doppel-
kompagnie der 130. Baluchis am Nachmittag des
31.Dezember 1916 abgezweigt und nach Wiransi
entsandt, das am folgenden Tage besetzt oder
gegen Norden gesichert werden sollte. Der Rest des
Bataillons sollte in gutem Abstande von derfeind-
lichen Stellung bei Dakawa nach dem Wege Da-
kawa—Wiransi marschieren und unter Zurück-
lassungeines Postens an der Straße am 1. Januar
1917 gegen Kidegede-Kiderengwa vorgehen.
Dieses Bataillon war für die Herstellung der Füh-
lung mit dem Detachement des Lieutenant-
Colonel Lyall verantwortlich gemacht worden.
Die Bewegungen der 1. Brigade sollten den
allgemeinen Absichten entsprechend bei Tagesan-
bruch am 1. Januar beginnen und zielten auf
eine Einschließung der feindlichen Stellung bei
Dakawa, sowie auf einen fortlaufenden Vormarsch
nach Osten hin. Am 1. Jannar begannen die
Bewegungen an der Mgetafront; die einleitenden
Maßnahmen am Tage vorher hatten sich ohne
Stockung vollzogen.
Etwa um 10 Uhr vormittags meldete General
Sheppard, daß die 130. Baluchis unter Lieute-
nant-Colonel Dyke, die beiderseits des Wiranfsi=
weges nördlich Wiransi und südlich des deutschen
Trägerlagers standen, von drei Kompagnien an-
gegriffen worden seien, und daß er sich in Rich-
tung des Kampfplatzes in Bewegung setze. Eine
an der Mgetafront angeordnete Demonstration
sollte irgendwelche Abzweigungen des Gegnersvon
dieser Stelle aus verhindern. Zwei Stunden später
meldete General Sheppard, daß die Dakawa-
stellung vom Feinde frei sei und er seine Ver-
einigung mit Lientenant-Colonel Dyke vollzogen
habe. Die 130. Baluchis hatten nach einem am
Nachmittage und in der Nacht vorher zurückge-
legten langen und ermüdenden Marsche die Straße
im Rücken des Feindes erreicht, der vor dem Vor-
gehen Sheppards auf dem Rückzug nach Süden
begriffen unerwartet die Straße besetzt fand. Der
Feind setzte viermal zum entschlossenen Angriff
auf die Baluchis an und zog dann nach heftigem
Kampfe, in dem das Bajonett häufig im Hand-
gemenge Verwendung fand, nach Osten auf der
Wiransi-Straße ab. Die Verluste waren auf
beiden Seiten verhältnismäßig schwer, und der
Kampf hatte sich, so kurz er auch war, äußerst
heftig gestaltet. Sheppard erreichte den Kampf-
platz erst nach Beendigung des Kampfes.
In derselben Zeit war General Cunliffe an