vattersmann.“ Darauf verschwand er; seine Worte aber trafen ein.
Hans ward ein reicher Mann und soll die Siebenhöfe bei Geyer ge—
baut haben.
173. Das Geschenk des Holzweibchens.
(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, S. 105.)
Die Holzweibchen sollen kleine zwerghafte Wesen gewesen sein,
die sich in verschiedenen Wäldern des Joachimsthaler Bezirks aufhielten.
Ein Holzhauer setzte sich einmal zur Mittagszeit auf einen ge—
fällten Baumstamm und verzehrte sein hartes Brot. Da kam aus
dem Gebüsche ein altes Holzweibchen, füllte den Hut des Mannes bis
an den äußersten Rand mit Holzspänen und verschwand. Alsbald
sprang der Holzhauer, welcher diesem harmlosen Treiben ruhig zuge—
sehen hatte, auf und schüttelte die Späne aus. Als er abends zu
Hause den Hut abnahm, fiel klingend ein Stück Gold zur Erde, welches die
Form eines Spanes hatte. Einer der Späne, die das Holzweibchen
dem Holzhauer geschenkt und die er weggeschüttet hatte, war im Hute
hängen geblieben und zu Gold geworden.
174. Die Waldweibchen bei Pobershau.
(Nach Mitteilung des Sem. Richter.)
Ungefähr zehn Minuten von Pobershau und nicht weit vom
Walde zeigt man auf der sogenannten Amtsseite das Burkhardtsloch.
Hier sollen vor vielen Jahren Waldweibchen oder wilde Weibchen ge-
lebt haben, welche sehr gutmütig waren und oft armen Leuten in
ihrer Not halfen. Deshalb werden sie noch heute in der Gegend, so
oft man von ihnen erzählt, „Feen“ genannt.
175. Das Holzweibel auf dem Spitzberge bei Preßnitz.
(Edw. Heger in der Erzgebirgszeitung, 6. Jahrg., S. 56.)
Auf dem großen Spitzberge bei Preßnitz haben sich ehedem Holz-
weibel aufgehalten. Sie sind aber fortgezogen, als die Bewohner der
umliegenden Orte anfingen, die Knödel im Topfe zu zählen. Nur ein
Holzweibel blieb zurück, führte aber gegen die Menschen nichts Gutes
im Schilde, weshalb man ihm aus dem Wege ging. Dem aber, der
ein gutes Sprüchlein konnte oder ein Stückchen geweihte Kreide oder
— bei sich führte, konnte es nichts anhaben.
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