sitzende Eule mit den Flügeln ins Gesicht schleuderte, dann s
ausfuhr und auch seine übrigen Bienenstöcke, 200 an der Zahl, mit
entführte; der Bauer aber, der ihr nacheilte und sie aufhalten wollte,
brach vor lauter Eifer beide Beine. .
Ein anderesmal kam ein fremder Botaniker auf den Kohlenberg
und dachte dort kostbare Pflanzen zum Goldmachen zu finden; zu dem
gesellte sich der Katzenveit als Kräutermann gekleidet und nannte ihm
das reife Silberblatt, Pfennigkraut, Tausendgüldenkraut, Goldblüm-
chen, Frauenmütze 2c. als lauter Kräuter, die Gold brächten. Der
Thor grub nun alle diese Kräuter aus, weil er meinte, Gold unter
ihnen zu finden, allein er fand nichts, und als er mit seinem Funde
schnell nach Hause eilte, brach er unterwegs den Arm, ja er erschlug
zu Hause in der Hitze seine Frau, die ihn ausgelacht hatte, und grämte
sich dann teils deswegen, teils weil er aus den Wurzeln nicht reich
geworden war, zu Tode.
Einst ist er nach Tripstrille als Kammerjäger gekommen und hat
vorgegeben, er könne Ratten und Mäuse vertreiben. Dafür hat man
ihm eine Partie schöner Thaler versprochen, allein als er das Unge-
ziefer weggebannt, ihm solche nicht ausgezahlt. Da ist er nach Art
des Rattenfängers von Hameln wiedergekommen und hat alle Katzen
der Bürger, deren 666 gewesen sein sollen, aus der Stadt geführt,
und seit dieser Zeit sollen dort keine Katzen mehr fortkommen.
Einmal hat ein Saufbruder vor Pfingsten Maien beim Kohlberge
geholt und in seine Behausung gebracht, in Willens, eine grüne Lust
dabei zu genießen und seine Biergötzen damit zu beehren; das hat den
Katzenveit, der der rechte Waldmeister und Baumherr ist, schwer geärgert.
Wie nun solcher Birkenschmuck hin und wieder in der Stube ausge-
breitet und damit gleichsam eine Laubhütte gemacht worden war, da
wird das Bierfaß hereingeschleppt, in die Mitte gestellt und der Sauf-
bartel und seine Freunde setzen sich auf Schemeln rund herum und
gießen so einen Becher nach dem andern in die Gurgel hinab und
bringen sich einen Toast nach dem andern zu. Auf einmal fängt aus
dem Laube ein Kuckuck zu schreien an, was ihnen anfänglich gar
närrisch vorkommt, darauf fängt ein Storch an zu klappern und end-
lich singt die Nachtigall ihr Runda Runda Dinellula. Da erschrecken
sie bald ein wenig und wissen nicht, wie ihnen geschieht, denn bald
werden sie gezupft und sehen doch nicht, woher es kommt, bald schwin-
gen und schütteln sich die Maien und schlagen auf die Tagediebe los, daß
sie Zeter und Mordio schreien und aus der Stube hinweglaufen. Gleich-
wohl hoffen sie, der Spuk werde sich bald wieder verlieren, damit sie
zu ihrem Gelage zurückkehren können. Sie gucken darüber zum Feuster
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