die Erbsen und Bohnen, andere lassen sich „flötschen“ wie Blei, 5
diese hält man für die besten. Solche Goldkörner, die sich flötschen
lassen, hat man am Schallerberg um Lengefeld in Brunnen und Bä-
chen gefunden. Alle Bächlein an der Zschopau, die vom roten Haus
auf den Stolzenhain in das Grenzwasser am Weinberg (Weipert)
fallen, haben gediegene schwarze Goldkörner bei sich geführet, und die.
so sich darauf verstanden, in kurzem reich gemacht. Im Grenzwasser
Pila (Pöhla) hat man ebenfalls gute Goldkörner gefunden, die sich
auch flötschen lassen, desgleichen im Bächlein Conduppel schwarze Kör-
ner, die man auf dem Amboß breit schlagen konnte. Im Preßnitzer
Wasser haben die Alten gut Gold gewaschen, und hinter dem Spitz=
berge über Jöhstadt hat der Bach viel und gute Silberkörner gegeben
und heißt noch davon der Silberbach. In allen Bächen zwischen
Wolkenstein und Annaberg, die in die Zschopau fallen, hat man Gra-
naten gefunden, in Farbe schwarz, braun und rot, als der beste Zu-
satz zum Gold, außerdem Amethysten und Körner, dem Eisenstein gleich
und so gut als Rheinisch Gold. In Forellenbächen um Marienberg,
Fernrückertswald und Glashütte haben die Alten gediegene Goldfliet-
schen klein und groß gewaschen, die sich auch fletschen lassen. Daher
auch die Forellen, die in solchen Goldbächen wachsen, Auratae ge-
nannt, von Gold, nicht eben ab aureolis maculis, daß sie goldfärbig
wären, dieweil sie um Annaberg und Scheibenberg auch gemeiniglich
mit schwarzen Sprenklein gefunden werden, sondern von goldführenden
Bächlein, oder bei sich führendem Golde, wie andere wollen. Am
Schwarzwasser und seinen Einfällen über und um Platten, Gottesgab
und Breitenbrunn, in ihren Zinn-, Lauter= und Küheseifen von der
Goldenen Höhe herein, werden noch bis jetzt Goldflietschen im Aus-
magneten und Reinmachen des Zinnsteins in Federkielen gesammelt,
und bisweilen feine Stüflein gediegenen Goldes gefunden, welche von
Chymisten höher denn ander Gold gehalten werden. An der Schnee-
berger Mulde um Schneeberg, Auerbach, Dörrbach, Fletschmaul u. s. w.
werden auch Goldflietschen gefunden, und bei Eibenstock hat in einer
Seifen, der Goldbrunn genannt, ein Mann des Tages 1½ Pfund
Goldkörner waschen können, davon ein Pfund 14 bis 18 fl. gegolten.
Dieser Goldreichtum war die Veranlassung, daß sich seit meh-
reren Jahrhunderten Ausländer einfanden, welche umher zogen und
Gold in Flüssen und in der Erde aufsuchten, dasselbe mit sich nach
Hause trugen, daselbst gut machten und sich dadurch großes Vermögen
erwarben. Man nannte diese Leute Wahlen oder Venetianer, weil sie
größtenteils aus Venedig her kamen; sie stammten aber auch aus
Florenz, Veltlin, Wallis, Granbündten und aus Walheim bei Mecheln
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