des Turmes in den unten im Thale fließenden Bach, worauf dieser
fernerhin der Silberbach genannt wurde.
587. Ursprung des Namens Höllengrund im Oederaner Walde.
(Staberoh, Chronik der Stadt Oederan, 1847, S. 14.)
Kurz vor Entstehung von Oederan veranstalteten die reich ge—
wordenen Bewohner Freibergs eine Wallfahrt nach Ebersdorf bei
Frankenberg, um daselbst am Marienbilde zu beten und reiche Geschenke
darzubringen. Sie kamen glücklich durch die ausgedehnten Waldungen
bis an den jetzigen Schieferbach bei Falkenau. Hier wurden sie plötz-
lich von den Räubern des Schellenbergs angefallen. Aber die Wall—
fahrer hatten sich eine starke Bedeckung von kampffähigen Männern
mitgenommen, denen die Räuber unterlagen. Ihre Flucht über das
Eis der Flöha, welches brach, mißlang gänzlich und sie suchten des—
halb ihre Rettung in dem Walde. Doch auch hier ereilte sie das
Verderben; sie wurden umzingelt, mit Feuerbränden hinausgetrieben
und größtenteils erschlagen. Der Versteck der Räuber aber führt seit
dieser Zeit zur Erinnerung an den teilweisen Feuertod der Räuber
den Namen „Höllengrund.“
588. Das Schulmeisterbächel bei Wildenthal.
(Mündlich.)
Das Schulmeisterbächel ist ein kleines Bergwässerchen, welches
sich von Westen her in den aus der Gegend von Weiters Glashütte
herabkommenden Glashüttenbach ergießt. Zu Zeiten, da die Schulmeister
in dem nahen Karlsfeld noch sehr gering besoldet waren, soll sich ein
solcher aus Nahrungssorgen in einem kleinen Teiche, welcher früher
die Zuflüsse für das genannte Wässerchen vereinigte, das Leben ge—
nommen haben.
589. Der Spitzberg bei Pfaffengrün.
(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, S. 51.)
Bei dem Dorfe Pfaffengrün steigt ein Basaltkegel empor, der
gleichsam ein von dem Bergesheer des Erzgebirges hinausgeschobener
Vorposten ist. Er führt seines scharf zugespitzten Gipfels wegen den
Namen Spitzberg, wird aber auch Kreuzberg genannt, weil seine
äußerste Spitze ein Kreuz aus Fichtenholz ziert.
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