Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

—— 
Hundsfliegen, Rücker, Teuschel, Tod, Teufel, Lecker; was soll 2 
da für gute Hoffnung haben? Ich will hinfort nicht mehr bauen.“ 
Es hat auch ein vornehmer Mann auf etlicher Leute Angaben 
am Gleeßberge geschürft und einen schönen Gang entblößet und die 
darauf angelegte Zeche „auf der fruchtbaren Sara“ genannt. Aber 
auf eine Zeit hat er seinem Eidam, einem berühmten und hochgelehr— 
ten Manne, auch einen Teil angeboten und geschenkt. Da derselbe 
aber von ungefähr der Zeche Namen gehört, hat er gesagt: „Mein 
lieber Herr Vater, ich komme wieder zurück mit meinem Kuxbauen, 
der Name hat eine so gar böse Bedeutung. Sara ist 90 Jahre alt 
geworden, ehe sie fruchtbar gewesen; sollte ich nun auch so lange 
warten, so würde mir die Zeit zu lange und ich nimmer da sein. 
Ich will mich hiermit freundlich bedanket haben.“ 
717. Silberhaltige Schlacken werden von der Mulde fortgeführt. 
(Meltzer, Hist. Schneebergensis, S. 1164.) 
Als im Angehen des Schneebergs die köstlichen Erze in großer 
Menge zu Zwickau an dem Orte, da der Holzanger ist, geschmolzen 
und sehr viel guter Schlacken in die Mulde gestürzt worden, welche 
dann, wenn sie angeschwollen, dieselben fortgeführt, hat sichs über 
demselben Schmelzen einstmals zugetragen, daß man aus Mangel der 
Fuhre in bösem Wetter und Wege eine ganze Woche kein Erz nach 
Zwickau geführt. Da man nun drinnen vermeinte, daß man noch 
länger in der Schmelzhütte kalt liegen müsse, ist in solchen Gedanken 
ein Schmelzer nach einem Regen hinaus auf einen Schlackenhaufen 
spazieren gegangen, und weil ihm die Schlacken, als wenn Silber— 
flitzschen darauf lägen, in die Augen geschimmert, hat er dieselben 
genommen, durchgesetzt, und so die Tage über mehr Silber aufs neue, 
als je zuvor daraus gemacht. Da nun der Hauptmann oder Verwalter 
(andere wollen wissen, es sei Römer gewesen), welcher zu ihm ge— 
kommen, gefragt, woher das Silber käme, und er dessen, was sich 
begeben, berichtet worden, ist er mit dem Schmelzer auf die Knie ge— 
fallen und hat Gott um Verzeihung gebeten, daß den Gewerken und 
Fürsten so übel vorgestanden und die herrlichen Gaben Gottes so 
unnütze, jedoch wider sein Wissen, umgebracht, und so viel köstlicher 
Schlacken vom Wasser weggeführet worden wären. 
* — E 
533 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.