Volkes die redliche Absicht, in gutem Emvernehmen mit
dem unruhigen Nachbar zu bleiben.
Die Anklageschrift der Herren Bourgeois und Pages
behauptek nun, daß Bismarck zu solchem Zweifel an der
Friedensliebe Frankreichs keinen Grund hakke, daß er
diesem Zweifel nur Ausdruck gab, um Kriegsgründe zu
finden, daß er an die Aufrichtigkeit der französischen Frie-
densliebe nichk glaubke, weil er nichk an sie glauben
wollte.! Eswerden zur Begründung dieser Ansicht zahl-
reiche Versicherungen der leikenden französischen Staaks-
männer angeführk, aus denen — man kann es nichk leug-
nen — aufrichkig scheinende Friedensliebe sprichk. Und es
ist dem Fürsten Bismarck auch nichk eingefallen, an der
Aufrichkigkeik dieser Friedensliebe zu zweiseln. Das siehl
man zum Beispiel aus den Randbemerkungen, die er zu
dem von seinem Sohn aufgezeichneken Gespräch machkt,
mit dem der französische Botschafter, Baron de Courcel,
die oben erwähnke durch Hohenlohe weikergegebene War-
nung im Aufkrage Freycineks, des französischen Minister=
präsidenten, beankworkeke. Baron Courcel sprach Frey-
cineks lebhaftes Bedauern darüber aus, daß die deutsche
Presse Zweisel an der Loyalität des Verhalkens Frank.
reichs in dem deutsch spanischen Konflikt geäußerk hälke.
Zum Worte „Verhalkens“ bemerkl Bismarck „der Re-
gierung schwerlich“. Und die Versicherung Freycineks,
daß die französische Regierung sich von Anfang an in die-
ser Frage ganz korrekt benommen habe, bestätigk er durch
das Work „gewiß“, setzt aber hinzu „aber alle Parkeien?“.:
1) A. a. O. S. 216. Si Bismarck ne fut pas convaincu, en eflet, ceez
bien qw’il ne voulait pas T’étre.
2) Akten Bd. III, S. 453, Nr. 708.
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