Full text: Ich suche die Wahrheit!

die schwierige Stellung zu erklären, in die Frankreich 
durch den Anschluß Deutschlands an die von Rußland 
angeregte Intervention kam, immer wieder darauf hin- 
weisen, wie peinlich es für die Republik gewesen sei, Seite 
an Seite mit Deutschland in eine diplomatische Aktion 
einzutreten. Klingt es nicht wie ein ungewolltes Einge- 
ständnis der aggresswen Tendenz, die für Frankreich der 
Zweibund hatte, wenn die Verfasser des Berichtes schrei- 
ben: „Wenn Frankreich an dem gemeinsamen Schritt 
teilnahm, um den Zaren nicht zu verletzen, so schwächte 
es sein Bündnis mit Rußland ebenso sehr, als wenn es 
seine Mitwirkung verweigerte, indem es Deutschland als 
Dritten in den Bund einführte; es gab gewissermaßen 
seine Zustimmung dazu, die Spitze dieses Bünd- 
nisses abzustumpfen.“1 
Ich frage: Wer liebk den Frieden mehr, der, der mit 
seinem Gegner ohne Bedenken sich zu einer gemeinsamen 
Aktion zur Vermeidung von Machtwwerschiebungen ver- 
bindek und gleichzeitig eine Entspannung der europäischen 
Gegensätze dadurch herbeizuführen hoffk, oder der, der 
die Aufforderung zu solchem gemeinsamen Vorgehen mit 
dem Gegner als eine Störung seiner Politik bekrachket 
und sich zu ihm nur mit größkem Widerstreben entschließt, 
weil er Inkeresse daran hat, die Enkspannung der euro- 
päischen Gegensätze zu verhindern? 
Daß England sich ganz überraschenderweise in letzker 
St#unde, nämlich in einem am 8. April abgehaltenen 
UMinisterrak, Uolierke, indem es behaupteke, „daß die 
Inkeressen Englands in Ostasien durch die japanischen 
  
1) Beourgeois und Pages, S. 252. 
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