Friedensbedingungen nichk hinreichend verletzt würden,
um eine Inkerventkion zu rechkfertigen“. 1 war nichk
Deukschlands Schuld. Es war umso überraschender, als
England die Initiakive zur Inkervenkion in Ostasien er-
griffen halke. Es wäre ebenso wie in Paris auch in Ber-
lin lieber gesehen worden, wenn sich England dem „ost-
asiatischen Dreibund“ angeschlossen häkke.
Wie falsch es aber ist zu behaupten, daß Deutschland
auch in dieser Frage die Führung Europas an sich ge-
rissen habe, gehk auch daraus hervor, daß es während
der Verhandlungen mikt Japan, die der Inkervention
folgken, vollkommen vergeblich gegen eine Ab-
schwächung der Friedensbedingungen zugunsten Chinas
einkrak, und daß es hinkerlistig von der Bekeiligung an
1) Akien Bd. IX, S. 366, Nr. 2339.
2) Die deuesche Regierung erak, nachdem Japan am 6. Mat erkläre
hatte, daß es auf den sreundschafelichen Ract Deutschlands, Frankreichs
und Rußlands sich eneschlossen habe, auf die dauernde Besitznahme der
Halbinsel Liaoung einschließlich Port Arthurs zu verzichken, dafür ein,
daß die von Japan für die Räumung geforderte Entschädigung von
50 Millionen Taels nicht herabgesetzt werde, und daß die Räumung erst
erfolgen solle, nachdem China diese Entschädigung und die erste Rate der
Kriegskosten bezahlt habe. JIm Laufe der Verhandlungen kam es sogar
zu einem ernsten Zusammenstoß zwischen dem deutschen Botschafter in
Detersburg, dem Fürsten Radolin, und dem Fürsten Lobanow, dem rus-
sischen Minister des Außeren. Aber die deutsche Regierung setzte ihre zu-
gunsten Japans erhobenen Forderungennicht durch. Akten Bd.IX, S.zo#
bis Zas, Nr. 2285—29Zo. Dabei ist noch besonders hervorzuheben, daß
der Kalser in der Räumungsfrage die Haltung Deueschlands geradezu
von der Frankreichs obhängig machte. Er kelegraphierte dem Reichs-
kanzler am 31. August folgendes: „Die Angelegenheit Liaocung betref-
fend würde meines Erachtens dermaßen zu behandeln seln, daß in Paris
unser Geschäfesträger zunächst die Ansichten Fürst Radolins mitgeteile
bekommté mit dem Auftrage, absolut sicher und autheneisch festzustellen,
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