lands, die ja immer sagen, daß die Berantwortung für
den Krieg in erster Linie den preußischen Milikarismus
kreffe, zu der Uberzeugung kommen, daß die Weltpolitik
Deutschlands ihren Grund nichk in hegemonischen Ge-
lüsten gehabt haben kann, sondern eine Nokwendigkeit
seiner staatlichen Enkwicklung war.
Wenn unnauch der Ubergang Deutschlands zur Welk-
politik ganz andere Beweggründe hakke als die, die ihm
die Skaaksamwällke der Enkenke im Prozeß um die Schuld-
lüge andichken, so wäre es doch immerhin möglich, daß
die IKekhoden, die bei der Durchführung dieser Politik
angewendek wurden, keine Rücksicht darauf nahmen, daß
ein Welkbrand durch sie entzündek werden konnke. Und
in der Tak läufk die Anklageschrift, die am eingehendsten
den Ursachen des Krieges nachforschk, eben der so oft
zikierke Senaksberichk, daranf hinaus, den Methoden der
deutschen Weltpolitik diesen Makel anzuheften.
Talsache aber ist, daß die Methoden, die die kaiserliche
„Unter Berufung nicht auf Maurenbrecher und Hildebrand, sondern
auf Bebel kann ich sagen, daß wir Sozialdemokraten keine grundsätz-
lichen Gegner der Kolonialpolitik sind. Wir halten es durchaus für
notwendig, daß für die Industrie neue Absatzquellen und neue Roh-
stoffauellengebiete erschlossen und die zurückgebliebenen Gebiete an die
allgemeine Kultur angeschlossen werden“ („Vossische Zeitung“ vom
10. November 1911). Der Genosse Quessel sagte am 20. September
1913 auf dem Chemnitzer Parteitag der Sozialdemokratie: „Ich stehe
auf dem Stcandpunkté, daß wir eine zivilisatorische Kolonialpolicik brau-
chen, wie sie der Genosse Bebel seinerzeie um Relchstag unter dem Ju-
bel der Eraktion sormuliert hat.“ Selbst Noske ist noch im März 1918
dafür eingekreten, daß kein Frieden uns unseren Kolonialbesitz rauben
dürfe, wie er auch schon im Mai 1914 im Reichstag erklärt hat, daß
der Vorschlag, die Kolonien wegzugeben oder sich selbst zu überlassen,
von der Sozlaldemokratie niemals gemache worden dst.
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