ja der unbeschränkten Ausbeutung Großbritanniens über-
lassen bleiben —, sondern sie wandte sich nur gegen die
Alleinherrschaft Englands auf dem ganzen Erdball,
also gegen solche Herrschafksgelüste, wie sie unsere An-
kläger uns andichten wollen, und wie sie gerade zur Zeit
der Abfassung dieses Holsteinschen Memorandums in
dem folgenschweren Vorspiel zum Burenkriege in die Er-
scheinung getreten waren.
Die Ausführung dieses Planes hakke gerade deshalb,
weil er den Bruch der zu bildenden Kontinenkalliga mit
England wenn irgend möglich verhindern und die An-
näherung Englands an das européische Festland erwir-
ken, also durch realpolikische mit gegebenen Machkver-
hältnissen rechnende Mitkel den Welkfrieden sichern
wollte, nakurnokwendig ein Lavieren zwischen dem
franko-russischen Bündnis und England zur Folge. Die-
sses Lavieren ist es, das in der Anklageschrifk unserer
Feinde als Beweis von Hinkerlist und Unredlichkeit und
als ein Ausfluß von Welkherrschaftsgelüsten bezeichnet
wird; in Wirklichkeik wurzelk es in der Absicht, die Span-
nung zwischen den Festlandsmächten und England nie
so groß werden zu lassen, daß ein Konflikt aus
ihr enkstehen konnte.
Dieser Absichk entsprang der Gedanke, der den Kaiser
veranlaßte, zwei Jllonake nach der Absendung der Kru-
gerdepesche, durch die ja schon so ekwas wie eine Konti-
nenkalliga zustande gebracht wurde, am Tage, an dem
die Nachricht von Ikaliens Riederlage bei Adna in Ber-
lin eingekroffen war, in einem Gespräch mit dem engli-
schen Bokschafker in Berlin, Herrn Frank Lascelles, jene
Expedition nach Dongola anzuregen, die gleichzeitig die
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