ten, das sich zwischen Deutschland und Frankreich während
der Zeit der französisch-englischen, in der Presse Frank-
reichs zu gehässiger Feindschaft gesteigerten Entfremdung
gebildet hatte. Die Gehässigkeit der Angriffe der franzö-
sischen Presse während der Dauer des wegen Faschoda
ausgebrochenen Konflikts und während des Burenkrieges
übersteigt alle Grenzen des Anstandes und stellt alles in
den Schatten, was ein Teil der deutschen Presse sich in
dieser Zeit gegenüber England sehr gegen den Wunsch
und den Willen der deutschen Regierung geleistet hat. Be-
sonders die französischen Witzblätter strotzten von schweren
Beleidigungen gegen die Königin Viktoria und das ganze
englische Volk. In der Nummer des „Rire“ vom 15. Ok-
tober 1899 ist zum Beispiel die Königin Viktoria in einer
Badewanne mit der Krone auf dem Kopf, die Bibel
lesend, abgebildet, und darunter stehen die Worte: „Gott
sei gelobt, daß ich noch ein Bad im Christenblut nehmen
kann, bevor ich sterbe.“ Ein anderes Bild zeigt den ge-
flügelten Tod, wie er mit der Britannia in den Knochen-
armen zum Himmel fährt, während auf der Erde Freu—
denfeuer aufleuchten. Darunter stehen die Worte: „Der
Tag, an dem das perfide Albion krepiert, wird ein Freu-
dentag für die ganze Welt sein.“ Ein drittes Bild der-
selben Nummer zeigt die Königin von England verzwei-
felnd in kniender Stkellung vor dem Präsidenten Krüger
und krägk die Unkerschrift: „Beruhigen Sie sich, alke
Dame, Sie sind nur in der Achtung der anständigen
Menschen entthront.“ In der Nummer vom 33. No-
vember, die der berühmte Karikaturenzeichner Willette
ganz und gar den Engländern gewidmet hat, sieht man
Napoleon J. auf Sankt Helena abgebildet und darunter
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