den Fürst Radolin diesem Telegramm am 11. März
folgen ließ, teilt er mit, Graf Murawiew sei bestrebt
gewesen, den Eindruck hervorzurufen, als sei der an
Graf Osten-Sacken erteilke Aufkrag lediglich die Folge
von Außerungen Seiner Majestät des Kaisers
und Königs an denrussischen Bokschafter in
Berlin gewesen, die auf den Wunsch einer
Inkervention behufs Beilegung des Krieges
hinzielken. Der Kaiser erklärte diese Behaupkung in
zwei drastischen Randbemerkungen für eine Lüge.
In den Akken des Auswärkigen Amkes findekt sich über
solche MXeldungen und solche Außerungen des Kaisers
nichks, dagegen aber die seit dem Januar mehrfach wieder-
holte Versicherung, daß Deutschland für eine Inkerven-
kion nicht zu haben sei.1
Dennoch erheben die Herren Bourgeois und Pages,
lediglich auf vage Vermukungen hin, die durch die obige
Darstellung widerlegk werden, die furchtbare Anklage,
daß der Kaiser in Pekersburg nur deshalb eine dork gar
nicht beabsichtigke Inkervention angeregk habe, um sie
der Königin Wikkoria als feindselige Handlung Ruß-
lands und Frankreichs denunzieren zu können. Und knüp-
fen daran die folgende Frage: Kann man eine PoliLik,
die solche Mittel anwendet, eine Politik des Friedens
nennen?*
Ich will die gleiche Frage nichk an die Adresse Frank-
reichs richten, weil es nichk möglich ist, zu beweisen, daß
das dem Prinzen von Wales in Kopenhagen überreichke
Memorandum in Paris fabriziert worden ist, sondern
1) Akten Bd. XV, Nr. 4463 und 4464.
2) A. a. O. S. 288