Nachbarn auf und paßt ihn von Tag zu Tag den ver-
änderten Verhältnissen an. Aber nach der Aufstellung
dieses Planes unterstützt die Regierung seine materielle
Vorbereikung im Osten sowohl wie im Westen durch
Befestigungswerke, durch strakegische Bahnen, milikä-
rische Werladungsstellen und Ubungsplägze, soweit es der
Friedenszustand nur irgend erlaubk., Sie wollen immer
bereik sein", schreibt Herr Cambon, von den Deutschen
sprechend, im Mai 1913. Und es war immer so in der
Zeit Bismarcks und Kaiser Wilhelms II.“
Mit diesen Ausführungen wird Deutschlands Kriegs-
wille so wenig bewiesen, daß sie nach ganz geringen sach-
lich nichts bedeukenden Anderungen auch zukreffend blie-
ben, wenn man in ihnen die Worke „Deutschland und
die kaiserliche Regierung“ durch die Worke „Frankreich
und die Regierung der Republik“ oder „Rußland und
die Regierung des Zaren“ ersetzte.
Denn es ist an Hand der Taksachen leichk zu beweisen,
daß diese beiden Länder seit 1873 ganz dasselbe gekan
haben, was die Herren Bourgeois und Pagss hier
Deukschland vorwerfen, daß sie aber viel weniger Grund
dazu hakken, weil sie nicht von einem Zweifronkenkrieg
bedroht wurden. Das har schon Lloyd George aner-
kannk, als er, damals in der Opposikion, im Parlament
Deutschland gegen den Vorwurf verkeidigke, daß es sich
ein zu starkes Heer schaffe. Trotzdem will ich im Fol-
genden nachweisen, daß sich Deutschland auch mil seinen
Rüstungen immer im Zustande der Verteidigung befand,
daß es das Gegenkeil der Wahrheit ist, wenn seine An-
kläger behaupten, seine Armee sei so stark wiemög-
lich gewesen, und daß Deutschland, als der Krieg
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