Full text: Ich suche die Wahrheit!

essen nicht ohne Deutschlands Mitwirkung entscheiden 
dürfe? 
Solche Erwägungen, nicht Herrschaftsgelüste, haben 
die deutsche Regierung veranlaßt, sich für das Zustande- 
kommen des spanisch-französischen Marokkoabkommens 
vom 3. Okkober einzusetzen, damit nichk durch die Aus- 
schallung Spaniens ein Präzedenzfall geschaffen würde, 
und aus solchen Erwägungen sind alle JKaßnahmen der 
deulschen Polikik von der Fahrk meines Vakers nach 
Tanger bis zur Enksendung des „Panthers" nach Agadir 
hervorgegangen. 
Der Zufall har es gewollk, daß gerade im Augenblick, 
in dem der französisch-englische Verkrag vom 8. April 
eine ernstliche Bedrohung der deutschen Inkeressen in 
UMarokko möglich gemachk hatke, zu den schon vorhan- 
denen ungelösten Konflikken ein neuer zwischen der ma- 
rokkanischen Regierung und Deurschland entstanden war. 
Am 7. Aärz hakkte der Pascha von Fes einen als Ange- 
stellten einer deukschen Firma der deutschen Schutzherr- 
schaft unkerstehenden Eingeborenen widerrechtlich ver- 
haften lassen. Der deuksche Konsul in Fes hatkte ver- 
geblich versucht, seine Freilassung zu erwirken. Ja, man 
hakke, um der deufschen Regierung das Rechk zu solchem 
Verlangen zu entziehen, den Gesangenen gezwungen, 
schriftlich auf sein Schutzrechk zu verzichken. Diesen er- 
zwungenen Verzichk erkannte der deutsche Gesandke im 
Tanger, Herr v. Mentzingen, nichk an und verlangke 
die sofortige Freilassung. Solchem Verlangen wurde 
unker Angabe leicht zu widerlegender Ausflüchke nicht 
entsprochen. Herr v. Mentzingen berichkeke nach Ber- 
lin, daß die scherifische Regierung sich schon seit Monaten 
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