der bewies, daß er in dem französischen Ministerpräsiden-=
ten einen Verbündeken seiner Kriegspläne gefunden hakke.
Am 8. Mai #912 nämlich ließ Poincaré durch ein kate-
gorisches Telegramm seines politischen Direklors Paléo-
logue den französischen Botslchafker in Pekersburg, Herrn
Georges Louis, auffordern, seine Versetzung an einen
anderen Posten zu verlangen.! Durch die Veröffenk=
lichung des Tagebuchs des im Jahre 1917 verstorbe-
nen Herrn Louis und durch die von Judek in seinem
Buch „Georges Louis“ unkernommene Ehrenrekkung des
verstorbenen Freundes ist jetzt bewiesen, was Fernand
Goukktenoire de Toury in seiner bereiks 1920 erschienenen
Schrift Poincaré at-il voulu la guerre## behaupkek hat,
daß nämlich Poincaré während der Jahre 1912, 1913
und 1914 der IJNUann der Politik Iswolskis und der
Gegner der Politik des Herrn Georges Louis gewesen
ist, und daß die Tätigkeik des Herrn Louis in Pekersburg
darauf gerichkek war, zu verhindern, daß Frankreich zum
Werkzeug der ehrgeizigen, nur durch einen Krieg zu ver-
wirklichenden Pläne der russischen Panflawisten gemacht
würde, während Poincarés Politik gerade dadurch, daß
sie Frankreichs ganze Machk rückhaltlos in den Dienst
dieser kriegerischen Pläne stellte, sein eigenes Ziel, näm-
lich die Zurückgewinnung von Elsaß-Lothringen, zu er-
1) Judet, „Georges Louis“ S. 28. Paléologue schreibt in diesem
Telegramm: Der Ministerpräsident sei zu seinem größten Bedauern
davon unterrichtet worden, daß die russische Regierung Erankreich durch
einen Botschafter vertreten zu sehen wünschte, der mehr Aktivität in
seiner policischen Tätigkeie und seinen gesellschaftlichen Beziehungen enk-
falte, und fährt dann fort: M. Poincaré invoque donc votre patrio-
tisme pour mettre votre Ambassade A sa disposition, en se réservant
de vous chercher le plus töt possible un autre poste.
Kronprinz Wilhelm, Ich süche d. W. 21
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