reichen hoffte. Herr Georges Louis war sich bewußt, daß
die panslawistische Politik der russischen Großfürsten und
der Militärs, die Sasonow, obgleich er für sie bereiks ge-
wonnen war, nur sehr vorsichkig in die Tak überführen
wollte, die aber in Jswolski einen vorwärks drängenden
Vorkämpfer gesunden hakke, die größken Gefahren für
den europäischen Frieden in sich barg. Er gehörte aber
wie Caillanx zu den Franzosen, die solche Gefahren nicht
heraufbeschwören wollken. Lediglich aus diesem Grunde
mußte er beseitigt werden.
Die Ausführung dieser Absicht mißlang damals, weil
Herr Louis sich zur Wehr setzke, und sowohl der ruffische
Minister des Außeren, Herr Sasonow, als der Mini-
sterpräsidenk Kokowzow Herrn Iswolski desavonierken.
Ihnen schien im Frühjahr 1912 der Angenblick noch nich#
gekommen zu sein, um eine so großes Aufsehen erregende
Maßnahme zu kreffen, wie die Abberufung eines Bok-
schafkers, der in der diplomakischen Welk als ein Gegner
der zum Kriege kreibenden Politik der Panflawisten be-
kannt war. Obwohl Sasonow schon im April 1912 Herrn
Iswolski gedrahrlek hatke, daß er mit Herrn Louis unzu-
frieden sei,n erklärte der russische Ministerpräsident, als
Herr Louis, den Stier bei den Hörnern packend, ihn fragte,
ob es wahr sei, daß die russische Regierung in Paris seine
Abberufung verlangt habe, man hätte gelogen, wenn
man das behauptet hätte.? Darauf fuhr Herr Louis
nach Paris und zerriß für dieses Mal die zwischen Poin-
caré, Iswolski und Sasonow gegen ihn geschmiedete In—
1) Iswolski Bd. II, S. 85, Nr. 254.
2) Judek, „Georges Louis“ S. 42 in einem Telegramm Louis’ an
Poincaré.
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