Full text: Ich suche die Wahrheit!

Wenn die Herren Bourgeois und Pagss behaupten, 
daß Ende 1912 Frankreich und England ihre Anstren- 
gungen vereinigk härken, um einem allgemeinen Brande 
vorzubeugen, während Osterreich seine in Bosnien und 
in der Herzegowina stehenden Truppen mobilisierte, also 
andentken wollen, daß schon damals nur durch die Frie- 
densliebe Frankreichs und Englands der Welkkrieg ver- 
binderk wurde, so verschweigen sie geflissentlich alle die 
diplomatischen Schrikte, die Osterreich damals kak, um 
den Frieden aufrechkzuerhalken. Daß es einen Teil seines 
Heeres mobilisierte, ist, da serbische Truppen an der bos- 
nischen Grenze standen und die serbische Presse eine ge- 
radezu drohende Sprache gegen Osterreich führke, selbst- 
verständlich. Wir haben gesehen, daß die milikärischen 
Maßregeln Osterreichs selbst in Pekersburg, wo sie doch 
nakurgemäß eigenklich größere Besorgnisse häktten er- 
wecken müssen als in Paris, für Verkeidigungsmaßregeln 
gehalten wurden. 
Das Rokbuch, das Osterreich nach Abschluß des drit- 
ken Balkankrieges über die Krisen der Jahre 1912 und 
1913 veröffentlichk hak, und dessen Dokumenke mir bei 
der Erörkerung der Schuldfrage nichk hinreichend ge- 
nug berücksichtigk zu sein scheinen, enkhälk zahlreiche 
Beweise dafür, daß Osterreich in jenen kritischen Jah- 
ren von aufrichtiger Friedensliebe erfüllt und bemühr 
war, den berechtigken serbischen Forderungen enkgegen- 
zukammen.! 
  
1) Siehe Diplomatische Aktenstücke bekreffend die Erelgnisse auf dem 
Balkan vom 13. August 1912 bis zum 6. November 1913, Wien 1914, 
Telegramm Nr. 84 vom ro. November 1912 vom Grafen Berchthold an 
den Freiherrn v. Giesl in Cetinje: „Besetzung Alessios und San Gio- 
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