pas bedrohte. Der Friedensstörer war auch damals das
durch seine Siege berauschte Serbien, und die Kriegs-
gefahr für Europa enkstand nur dadurch, daß die Wünsche
dieses Friedensstörers nach Landgewinn am Adriaktischen
Meer deshalb Unterstützung fanden, weil man ihre Er-
füllung in Pekersburg und in Parie für das Vorspiel zur
Zerkrümmerung der Donaumonarchie bekrachkeke. Voll-
ends unsinnig erscheinen aber die auch aus diesem Anlaß
gegen Deukschland erhobenen Anklagen. Insbeson=
dere war die Besorgnis, daß aus dem serbischen Verlan-
gen nach Adriahäfen ein Welkkrieg entstehen könne, bei
Kaiser Wilhelm II. so groß, daß er #m Gegensatz zu Bekh-
mann Hollweg und Kiderlen Osterreich dazu raten wollte,
den Serben ihren Adriahafen zu lassen, und erklärte,
daß er dieser Frage wegen noch weniger als um des San-
dschaks willen einen Krieg gegen Rußland und Frank-
reich auf sich nehmen würde. Der Dreibund decke nur den
wirklichen Besitzstand der Verbündeken, nichk andere An-
sprüche. „Ich würde das“, so schrieb er am w. November
1913 an das Auswärkige Amk, „weder vor meinem Volk
noch vor meinem Gewissen verankworken können.“ Die
Meinungsverschiedenheik zwischen dem Kaiser und seinen
Ministern spitzte sich damals fast bis zu einer Minister=
krisis zu. Der Reichskanzler eilte nach Letzlingen, wo sich
der Kaiser aufhielk. Der Kaiser aber blieb dabei, daß ein
Zweifronkenkrieg, an dem wahrscheinlich auch Eng-
land auf der gegnerischen Seite keilnehmen
würde, ein Unkernehmen sei, bei dem alles aufs Spiel
gesetzzt werden, Deutschland evenkuell unker-
gehen könne. In einen solchen Krieg könne man Al-
baniens und Durazzos wegen nichk einkreken; das Bünd-
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