derung enthalten, daß österreichische Delegierte die gericht-
liche Untersuchung gegen die an der Ermordung des Erz-
herzogpaares mitschuldigen Serben überwachen sollken.
Es handelk sich nicht darum, ob Deukschland den Work-
lauk oder nur den Inhaltk des österreichischen Ultimakums
an Serbien kannke, sondern darum, ob Osterreich berech-
tigk war, ein solches Ultimakum zu stellen. Und diese Frage
muß nach der heute erwiesenen, damals von der österrei-
chischen Regierung als sicher angenommenen! Taksache
der Mitlschuld der serbischen Regierung am Akktenkat
von Gerajewo bejaht werden.
Ich habe in den vorigen Kapikeln nachgewiesen, daß
die serbischen Expansionsgelüste den österreichischen Staat
in seinen Lebensbedingungen bedrohlen. Der Mord am
Thronfolgerpaar enkhüllke die ungeheure Gefahr der
großserbischen Bewegung vor der ganzen Welt. Denn er
offenbarke, daß der Haß gegen den Nachbarstaak eine
alle Schranken überflukende Höhe erreichk hakte.
Um seiner Selbsterhaltung willen mußte Oster-
reich, wenn es nichk anders ging auch durch einen Krieg,
dieser Bewegung endlich einen sichereren Damm enkgegen-
bauen, als es das serbische Versprechen vom 3#. März
des Jahres rgog war. Keiner von den Skaaken, deren
Staatsmänner in dem österreichischen Ultimakum und nicht
im Mord von Serajewo den Anlaß zum österreichisch-
1) Wenn man in Wien damals auch nicht über den ganzen Umfang
der Mieschuld der serbischen Regierung unterrichtet war, so wußke man
doch, daß diese Reglerung ihren Versprechungen und Verpflichtungen
zuwider die Geheimorganisationen in Serbien ganz unbehellige gelassen
hatte, von denen der Mord geplanc und vorbereltet worden war, und
daß sie damie mictelbar am Morde mitschuldig war.
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