Für die Forderungen 5 bis 7 gibk es im österreichi-
schen Ulkimakum überhaupk keine Parallele. Professor
Kern sagk mit vollem Rechk,! wenn der Geist dieser
Forderungen das österreichische Ultimalum beherrscht
hätte, hätte Osterreich-Ungarn von Serbien verlangen
müssen, binnen 24 Stunden alle Offziere und Truppen
aus dem Sandschak Rovibazar zurückzunehmen, der von
k. und k. Truppen besetzt werden würde, und daß Ser-
bien seinen Behörden mitzukeilen habe, es müßken in Zu-
kunfk die österreichischen und ungarischen Grenzen dem
Bedarf der Monarchie entsprechend für serbische Aus-
und Einfuhr beliebig gesperrk bleiben, Serbien dürfe
keine M#öglichkeic erhalten, sich für den gesperrken Han-
del irgendwie Ersatz zu verschaffen, und habe auf jeden
Widerstand gegen die Wünsche der k. und k. Regierung,
soweik sie die auswärkigen serbischen Inkeressen bekreffen,
zu verzichken.
UMan kann ermessen, was England erst gefordert haben
würde, wenn sein Thronfolger in Transvaal von den
Buren ermordek worden wäre, und daß es auch vor einem
Wellkkrieg nichk zurückgescheuk wäre, wenn seine Forde-
rungen nichk erfüllt worden wären und Transvaal ekwa
bei Deukschland dieselbe Unkerstützung gefunden häfte,
die Serbien bei Rußland fand.
Der Berichk der Kommission, der von der Friedens-
konferenz in Versailles die Begründung der Verankwork-
lichkeit der Miktelmächte für die Enkstehung des Welk-
krieges überkragen worden war, beruft sich nun zum Be-
weis für das von Oesterreich Serbien angekane Unrecht
1) „Die Kriegsschuldfrage“ vom Jannar r925, S.44
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