gebrochen, daß sie in einem Akkenstück stehen, das die Un-
terschrift eines Franzosen trägt, und im Namen der Re-
gierungen von Ländern erhoben worden sind, deren ganze
Geschichte durch das Streben nach der Vorherrschaft in
Europa, ja in der Welt auf dem Wege des Krieges und
der Eroberung gekennzeichnet wird. Man kann es auch
nicht ernst nehmen, wenn ein Bürger des Staates, dessen
Volk einem Ludwig XIV. und einem Napoleon Bona-
parke einft fast görtliche Ehren erwies, dem Preußen Fried-
richs des Großen vorwirfk, Kriege allein zum Zwecke der
Eroberung geführk zu haben. Und man brauchk nur den
Ausspruch des Sonnenkönigs: „Der Stkaak bin ich“ dem
Ausspruch meines großen Ahnen: „Der König ist der
erste Diener des Skaakes“ gegenüberzustellen, um die
ganze Halklosigkeit des Vorwurfs, daß die Hohenzollern
Preußen nur der Machf ihres Hauses wegen und nicht
zum Wohl ihrer Unterkanen zur Großmachk emporge-
führk haben, wie mit einem Scheinwerfer zu beleuchken.
Die ganze Geschichte Englands und Frankreichs im
siebzehnken und achtzehnken Jahrhunderk ist ein Kampf
um die Vorherrschafk in Europa, während die Geschichte
Preußens in diesen Jahrhunderken ein Kampf um die
Selbstbehaupkung ist. Wenn ein Angehöriger des Vol-
kes, das am hundertsten Jahreskage des Todes Napo-
leons I. zum Grabe des Korsen im Invalidendom wall-
fahrkeke wie zu einem Nakionalheiligkum, das noch heute
den Arc de kriomphe, in dessen Steinen nur die Namen
von gewonnenen Schlachten und siegreichen Feldherren
eingemeißelk sind, als das Denkmal des französischen
Ruhmes verehrk und keinen würdigeren Platz für die
Ruhestäkte des unbekannken Soldaken gefunden hak als
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