zehnten gewollt und vorbereitet, die Widerlegung dieser
Anklagen einschließt.
Die Pulverfässer waren in Gestalt der panslawistischen,
von Rußland geschürten Bestrebungen der Balkanvölker
und in Gestalk von Bündnissen, die Panslawismus= und
Revanchelust gezeitigt hakten, und die durch jährlich re-
vidierke Milikärkonvwenkionen mik ganz besonders gefähr-
lichen Zündstoffen gefüllt waren, rings um die Mirkel-
mächre aufgestellt. Der Mord von Serajewo steckte eines
von diesen Fässern in Brand. Deurschland versuchte, die
anderen vor der Ausbreikung des Feuers zu schützen. Am
30. Juli stand das gefährdete Europa dichk vor der rek-
kenden Wirkung dieser Versuche. Denn am Tage vor-
her hakte Bekhmann Hollweg abends um 11 Uhr dem
deulschen Bokschafker in Pekersburg milkeilen lassen, daß
er in Wien darauf hinwirke, die österreichische Regierung
zu der Versicherung zu bewegen, daß ihre milikärischen
JKaßnahmen gegen Serbien nur eine vorübergehende
Besetzung bezweckken, um Serbien zur Schaffung von
Garankien für künftiges Wohlverhalken zu zwingen.
In derselben Nacht kelegraphierte der deutsche Reichs-
kanzler kurz nacheinander um 2 Uhr 556 und um ZUhr zuerst
die warnende Depesche Lord Greys vom 2g9. Juli, die Eng-
lands erste Kriegsdrohung enthielk und damit den Vor-
schlag einer Vermikklung zu Vieren verband, dann ein
Telegramm des Grafen Pourkalés aus Pekersburg, der
meldeke, Sasonow habe ihm mitgekeilk, daß das Wiener
Kabinekk die Aufforderung, in direkle Verhandlungen
mit Rußland einzukreken, mik kakegorischer Ablehnung
1) Deutsche Dokumenke zum Kriegsausbruch Bd. I1 Nr. 380.
382