68 16. Der Bamberger Dom.
ergänzend noch außerhalb des Reliefs fortsetzte. An den Seiten des Portals
ist noch je eine Säule vorgelegt mit einer allegorischen Figur auf dem Kapitell:
links die Kirche, rechts die Synagoge, zwar nicht frei von archaischem Lächeln,
aber mit Anmut behandelt; schön fließen die Falten des zarten, angeschmiegten
Gewandes, die Ahnlichkeit mit den gleichen Gestalten am Straßburger Münster
ist unverkennbar.
Das Fürstenportal am Bamberger Dom.
Ein so reicher Schmuck wie am Fürstenportal konnte nicht mehr über-
boten werden ohne zu verwirren; man schlug neue Pfade ein. Formen der
Gotik schmücken das nächste Portal an der Nordseite des Querschiffes. Das
Veitstor unter dem schönen Rundfenster des Giebels ist ein gedrückter Spitz-
bogen, seitlich durch schöne Blendarkaden mit Kleeblattbögen geschmückt. Den
schlanken Säulenschaft umschließt in der Mitte ein Wirtel, das Kapitell zeigt
statt der Würfelform oder phantastischer Bänder und Tiere einen zierlichen
Kelchknauf, ein Knospenkapitell. Ein Gesims über diesem jüngsten Portal hat
statt des Rundbogenfrieses ein Konsolenfries wie die Zisterzienserkirche im
benachbarten Ebrach. Der aufblühende Zisterzienserorden, der vor Mitte des