Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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19. abends traf die Trauerkunde ein, daß Sachsens ruhm— 
gekrönter- König, des Reiches Feldmarschall, das Haupt der 
Wettiner Albertinischen Linie, sanft in der achten Abend- 
stunde verschieden sei. 
König Georg, Kronprinz Friedrich August, alle Mit- 
glieder des Königshauses waren am Sterbelager verfammelt, 
das ganze Volk trauerte mit ihnen. — Am 21. Juni, 
abends 9 Uhr, erfolgte in Dresden die Überführung der 
Leiche nach der katholischen Hofkirche; von allen deutschen 
und europäischen Höfen kamen Mitglieder der Herrscher- 
häuser und Abgesandte, dem Monarchen die letzten Ehren 
zu erweisen. Im Sachsenlande regierte König Georg, seinem 
erstgeborenen Sohne siel die Aufgabe zu, die Thronbesteigung 
zu notifizieren. Im Allerhöchsten Auftrage begab er sich 
zunächst nach Kiel, um hier am 2. Juli Sr. Majestät dem 
Kaiser ein Handschreiben seines erlauchten Vaters zu über- 
reichen. Auch dem Kaiser war der Heimgegangene mehr denn 
einer der verbündeten Fürsten, hatte er doch einst selbst diesem 
Gefühl in den Worten an König Albert Ausdruck verliehen: 
„Wie Euer Majestät es wohl bekannt ist, hat einst 
Mein verstorbener Herr Vater Mich Euer Majestät be- 
« sonders ans Herz gelegt mit der Bitte, Sie möchten für 
Mich- sorgen, wenn Ihn einmal etwas Menschliches träfe. 
*Euer Mgajestät haben diese Bitte in hochherziger Weise 
erfüllt und ich habe schon lange Jahre Meines Lebens 
einen innigen Freund und. väterlichen Berater in Euer 
Majestät gefunden.“. « 
Noch während des kurzen Aufenthaltes in Kiel stellte 
Kaiser Wilhelm S. K. Hoheit à la suite des 1. Seebataillons 
der Maxine-Infanterie. — 
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