Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

t G # 52 
3 * « 
— 1##t Wut — 
— 
— 
—— 
E— 
In allen Weltteilen haben Sachsen sich Erwerb und 
Wohlstand geschaffen, und doch sehen wir überall, wie der 
Heimatsinn unser Volk immer wieder an die Elbe, Elster 
und Mulde zurückführt, während doch sonst dem Deutschen 
nicht zu Unrecht nachgesagt wird, daß er nur zu leicht in 
fremdem Volkstum aufginge. Kein anderer deutscher Volks- 
stamm ist wohl so heimatliebend wie die Sachsen. 
Mit der Treue zum Vaterlande aber geht die zum 
Königshause Hand in Hand. Wir leben wohl in einer Zeit, 
in der Zukunftspropheten gar viel von Umsturz alles Be- 
stehenden reden, in der wirre Köpfe viel von untergrabenen 
Fundamenten und von wankenden Stützen der Throne zu 
fabulieren wissen, und Wahlurnenstatistiker dem schön grün 
und weißen Königreich einen blutroten Anstrich geben wollen, 
ja selbst unruhige und irregeleitete Elemente mit rohen 
Kraftproben auf den Gang der Gesetzgebung und einer ge- 
botenen organischen Entwicklung einwirken zu dürfen sich 
unterfangen. Merkwürdig aber, vor den Stufen des Thrones 
machen sie doch alle Halt, und wer im Laufe der ersten 
Regierungsjahre selbst oder auch nur nach den zahllosen 
Berichten unseren König auf seinen Regierungsreisen durchs 
Land begleiten konnte, der sah allüberall nur aufrichtige 
Liebe zum jungen Herrscher, ehrliche Freude über sein 
Kommen auf allen Wegen und Stegen, stolzes Sachsen- 
bewußtsein über dies schöne Verhältnis zwischen Volk und 
Herrscherhaus. 
Die Verbindung zwischen den Wettinern und dem Sachsen- 
volk verliert sich im grauen Nebel tausendjähriger Vergangen- 
heit. Städte, die heute blühen, waren damals noch dürftige 
Rodungen, auf denen slawische Kohlenbrenner und Hirten ein 
kümmerliches Dasein fristeten, nur in den Niederungen der 
4
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.