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In allen Weltteilen haben Sachsen sich Erwerb und
Wohlstand geschaffen, und doch sehen wir überall, wie der
Heimatsinn unser Volk immer wieder an die Elbe, Elster
und Mulde zurückführt, während doch sonst dem Deutschen
nicht zu Unrecht nachgesagt wird, daß er nur zu leicht in
fremdem Volkstum aufginge. Kein anderer deutscher Volks-
stamm ist wohl so heimatliebend wie die Sachsen.
Mit der Treue zum Vaterlande aber geht die zum
Königshause Hand in Hand. Wir leben wohl in einer Zeit,
in der Zukunftspropheten gar viel von Umsturz alles Be-
stehenden reden, in der wirre Köpfe viel von untergrabenen
Fundamenten und von wankenden Stützen der Throne zu
fabulieren wissen, und Wahlurnenstatistiker dem schön grün
und weißen Königreich einen blutroten Anstrich geben wollen,
ja selbst unruhige und irregeleitete Elemente mit rohen
Kraftproben auf den Gang der Gesetzgebung und einer ge-
botenen organischen Entwicklung einwirken zu dürfen sich
unterfangen. Merkwürdig aber, vor den Stufen des Thrones
machen sie doch alle Halt, und wer im Laufe der ersten
Regierungsjahre selbst oder auch nur nach den zahllosen
Berichten unseren König auf seinen Regierungsreisen durchs
Land begleiten konnte, der sah allüberall nur aufrichtige
Liebe zum jungen Herrscher, ehrliche Freude über sein
Kommen auf allen Wegen und Stegen, stolzes Sachsen-
bewußtsein über dies schöne Verhältnis zwischen Volk und
Herrscherhaus.
Die Verbindung zwischen den Wettinern und dem Sachsen-
volk verliert sich im grauen Nebel tausendjähriger Vergangen-
heit. Städte, die heute blühen, waren damals noch dürftige
Rodungen, auf denen slawische Kohlenbrenner und Hirten ein
kümmerliches Dasein fristeten, nur in den Niederungen der
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