I X— r — 7tm—
9 E iet — Co —- - ST-
«, tt – — Sl *5
leise, wenn auch zuweilen in anderer Fassung, wieder-
klangen in den zahlreichen Erwiderungen auf Begrüßungs-
ansprachen bei all den späteren Regierungsantrittsreisen;
sie werden unserem König nicht vergessen sein. Und
wenn in einer kleinen, die Ereignisse nach der Thron-
besteigung kurz referierenden Broschüre gesagt ist: „diese
Worte verdienen in Erz gegraben zu werden,“ so ist das
nicht zu viel, aber sie gewannen dennoch weit lebendigere
Kraft, da sie in treuen Sachsenherzen geschrieben stehen
mit unauslöschlichen Lettern.
Ein neuer Herr, ein in der Vollkraft seiner Jugend
zur Regierung gelangter Fürst, lange hatte ihn Sachsen
nicht auf seinem Thron gesehen, und da gab es denn ihrer
viele, die alsbald im Lande eine Umwertung aller Werte
prophezeihten und meinten, nun werde von Grund aus alles
anders werden, und es gab anderseits Leute, die just mit dem
Bestehenden nie recht zufrieden waren, plötzlich aber hielten
sie die alte Zeit doch für die denkbar beste und fürchteten
jeglichen Wandel der Dinge.
König Friedrich August hat es verstanden, die rechte
Mittellinie zu gehen und den natürlichen, doch nie zu be-
seitigenden Interessenwiderstreit zu mildern, er hat nicht
versucht, was ein fruchtloses Beginnen gewesen wäre, ihn
mit scharf eingreifender Hand aus der Welt zu schaffen,
er hat weder auf der einen Seite utopistisch politischen Hoff-
nungen Tür und Tor geöffnet, noch auf der anderen lähmende
Enttäuschungen erzeugt. Mit den bewährten Beratern seines
erlauchten Oheims und Vaters hat er vor allem weiter-
regiert und dem Lande das erspart, was eines Königs
Machtwort ja so leicht kann, eine Umwälzung der Verhält-
nisse, ein Experimentieren ins Ungewisse. Den frischeren,
128