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tuung, daß gerade die Stadt Leipzig es ist, welcher
Mein erster Besuch gilt. Ihre Stadt, Meine
Herren, ist weit über die Grenzen unseres großen
deutschen Vaterlandes hinaus rühmlich bekannt
durch den tatkräftigen und zielbewußten, vor
keinem Opfer zurückschreckenden Bürgersinn ihrer
Bewohner, durch eine reichentwickelte Industrie,
weit ausgedehnten Handel und ausgiebige Pflege
von Kunst und Wissenschaft. Mich als König und
Landesherrn hat besonders die heute wieder in
so reichem Maße bewiesene Liebe und Anhäng-
lichkeit des Volkes gerührt und hoch erfreut. Ich
habe es auch heute wieder gesehen, daß Mein Be-
streben, mit dem Volke in enge Fühlung zu treten,
von diesem so wie Ich es wünsche aufgefaßt wird.
Es verbinden Mich schon alte Bande mit Leipzig,
vor allem aus der Zeit, da Ich als Student längere
Zeit hier weilte. Wenn glänzende Straßen-
schmückung auf Meinen ausdrücklichen Wunsch
heute unterblieben ist, um die insoweit ersparten
Mittel den Armen und Notleidenden zuzuwenden,
so habe Ich auch dadurch bestätigt gefunden, daß
der schönste Schmuck einer Stadt für einen Fürsten
die Liebe seines Volkes ist. Ich gebe der frohen
Hoffnung Ausdruck, daß Ich inmitten Meiner
treuen Leipziger noch manche erhebende Festtage
erleben werde.
Daß vom Rathaus die Fahrt zum königlichen Palais
erfolgte und hier große Tafel angesagt war, wissen wir
nach dem Programm, vorher aber mußte der König noch
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