Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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haben, und vor königlichen Hofwagen müssen sich die Tiere 
bei aller Lebhaftigkeit doch durch gewisse. Wohlerzogenheit 
auszeichnen, zumal unser König, wenn er Spazierfahrten 
unternimmt, auf denen ihn in der Regel die Prinzensöhne 
begleiten, selbst die Zügel führt, und Gespanne, die ihn als 
tüchtigen Fahrer gar zu sehr in Anspruch nehmen, nicht 
gebrauchen kann. Ein Marstallbeamter erklärte dies in einer 
überaus zutreffenden und bezeichnenden Weise mit der schlich- 
ten Bemerkung: „Majestät muß nämlich zu oft grüßen.“ — 
Bei großen Empfängen, wenn nahezu das gesamte 
Pferdematerial des Zugstalles in Anspruch genommen wird, 
kommen im Galageschirr mit den reichen Goldbeschlägen 
noch immer die prächtigen hohen schwarzbraunen Karossiers 
ausschließlich in Betracht. Der Rasse nach gehören sie ganz 
vorwiegend den norddeutschen, hoch im Blut stehenden 
Schlägen an, wie man sie auf den Marschen Hannovers, 
im Lande Kehdingen und Hadeln, in Mecklenburg und Hol- 
stein züchtet, nicht aber dem Oldenburger Typus, wie man 
vielfach irrtümlich angenommen hat, weil gerade die schwarz- 
braunen dieser Rasse ganz fehlen. Überdies ist es ja eine 
bekannte, freilich laienhafte Ansicht, daß jedes Pferd, das 
nicht zum rasselosen Janhagel zu zählen ist, einem ganz 
bestimmten Zuchtgebiet, einer engbegrenzten Rasse, angehören 
müsse, dazu hat die moderne Vermischung der Schläge mit 
englischem, teilweise auch orientalischem Blut viel zu viel 
allgemeine Rassemerkmale geschaffen, hinter denen die der 
ursprünglichen Formen oft weit in den Hintergrund gerückt 
wurden. 
Unsere Bilder zeigen verschiedene Gespanne aus dem 
königlichen Marstall, ein paar der hohen, mächtigen „zehn- 
zölligen“ Karossiers und ebenso Füchse, die dem Marstall 
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