Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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# 9 S — 24: 4# 
gangenen guten alten Zeit sagen, einzustimmen in die 
Lehre: . 
„Lobe gern die alte Welt 
Und tue was anitzt gefällt.“ 
Wie schlicht, einfach und würdig spielen sich heute die 
Jagden bei Hofe ab. Eine kurze Fahrt ins Gelände, eine 
einfache Begrüßung am Rendezvousort, ein mehrstündiges 
Jagen ohne alles Gepränge und Aufgebot, dann in der 
Mittagsstunde meist im Walde ein kurzes Jagdfrühstück 
und gegen fünf oder sechs Uhr Rückkehr ins Schloß. 
Das ist so im wesentlichen der Verlauf eines Jagdtages, 
ganz ausnahmsweise dehnt solcher Jagdausflug sich zwei, 
drei Tage aus, in den einfachen Formen aber spielt er 
sich aber auch dann wieder ab. · 
Mehr noch als die großen Treibjagden liebt der König 
die Pirschgänge im Holze und ein besonderes Vergnügen be- 
reitet ihm die Auerhahnbalz. Der fürstliche Jäger kennt 
keine Ermüdung und Schwäche, wenn es gilt, auf dem Pirsch- 
steige dem Wilde nachzuspüren, oder aber nach stundenlanger 
nächtlicher, mitunter recht beschwerlicher Fahrt und Wan- 
derung in den dichten Waldungen des Erzgebirges, der 
Sächsischen Schweiz oder den Lausitzer Bergen den Auerhahn 
anzuspringen. 
Mit Vorliebe pirscht der König in der Dresdner Heide, 
die ja auch so bequem von der Residenz sowohl, wie anch 
von den Hoflagern in Wachwitz und Pillnitz zu erreichen ist. 
Die Zeit der langen Tage sieht ihn sehr oft bei Tagesgrauen 
schon am Platze, und wenn die „Heidebummler“ rechtzeitig 
ihre Fahrt beginnen, werden sie wohl bisweilen auch die 
Wege ihres Königs kreuzen, der sich dann schon wieder auf 
dem Heimwege befindet. 
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