Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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2217 t- 
Ein Jahr später fand die Hochzeit statt, und so mag 
es wohl erklärlich sein, daß die junge Infantin in Sachsen 
ganz die neue Heimat fand, war sie doch aus Wettiner 
Jürstengeschlecht geboren und hatte sie doch ihre portu- 
giesische Mutter schon im frühen Kindesalter von 10 Jahren 
verloren. Immer in der alten, wie in der neuen Heimat, 
war es ihr vergönnt, in steter Zurückgezogenheit zu leben, 
aus dem Kreis von fünf Brüdern und einer Schwester war 
sie geschieden und in Dresden blieb es ihr bestimmt, bald 
im eigenen Heim eine frohe Kinderschar heranblühen zu 
sehen. 
Die Vermählungsfeierlichkeiten und die Formalitäten, 
welche diesen vorangingen, liegen heute ein ganzes Menschen- 
alter zurück, und doch meinen wir, daß es von Interesse 
sei, hier, vo wir aus dem Leben unseres Königs erzählen 
wollen, auf jene Verbindung zurückzuschauen, die der Enkel 
Albrechts des Beherzten mit der Enkeltochter Ernsts des 
Frommen einging, beruht doch auf ihr das Weiterblühen 
der albertinischen Linie des Wettiner Fürstenhauses. Die 
offizielle Brautwerbung erfolgte wiedernm durch den schon 
genannten Grafen Vitzthum, in dessen Begleitung die Grafen 
Könneritz und Hohenthal-Püchau sich nach Lissabon be- 
gaben. Nachdem Ende Januar 1859 der Ehepakt, die juri- 
stischen und diplomatischen Verhandlungen, abgeschlossen 
waren, traf am 5. Mai die sächsische Gesandtschaft in der 
Hauptstadt Portugals ein. Im Namen des Königs begrüßte 
zuerst Graf Murca die sächsischen Gäste und holte sie in 
feierlicher Auffahrt ab. Mit nicht weniger als acht, von 
reichgeschirrten Maultiergespannen gezogenen königlichen 
Karossen, begleitet von einer Schwadron portugiesischer 
Garde-Ulanen, erschien der Graf vor dem Hotel, um die 
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