Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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indem sie erklärte, daß sie dem Ehevertrag sich anschlösse, 
und mit der Versicherung, daß sie gegen den künftigen Ge- 
mahl, wie gegen dessen hohe Eltern alle Pflichten ihrer 
Stellung erfüllen werde. — 
Höfische und zeremonielle Worte waren es, die da im 
prunkhaften Königssaal gewechselt wurden, Reden und Gegen- 
reden, die Satz für Satz vorher weise erwogen waren, wohl- 
gesetzt nach Form und Inhalt, kein Wort zu viel und keines 
zu wenig, ein Kind fast noch, eine Halbwaise, die kleine 
Prinzessin, die ausging in ein neues Land, einem Bräutigam 
folgend, den sie kaum kannte, in Beziehungen tretend, die 
ihr völlig fremd waren; wenn auch in ihren Adern deutsches 
Blut floß, so war sie ja doch eine Fremde durch Geburt, 
Umgebung, Namen und Rang. 
Und dennoch ist alles nach des Himmels Walten gut 
gegangen und keine der Versicherungen, Gelöbnisse und Wil- 
lenserklärungen, die damals im Thronsaale des portugiesischen 
Königsschlosses gewechselt wurden, hat sich als leere Phrase 
erwicsen. Das war freilich nicht menschliche Voraussicht, 
sondern Gottes Fügung, und da ist es denn wohl psycho- 
logisch erklärlich, daß die junge Königstochter sich ihr ganzes 
langes und stilles Leben hindurch dem Gott und der Kirche 
hingab, dessen Walten und deren Lehren ihr den Mut ver- 
liehen, hinauszugehen in die Fremde und der Vorsehung zu 
danken, die ihren Bund einen glücklichen und zufriedenen, ihre 
Ehe eine gesegnete werden ließ. — Nur die Kriege von 1866 
und 1870/71 trennten vorübergehend die Gatten, aber auch 
diese Trennungszeit wurde nach Möglichkeit abgekürzt. 
Während des Feldzuges von 1866 fand in Laxenburg bei 
Wien eine längere Zusammenkunft statt, und während des 
Waffenstillstandes in Frankreich folgte die Prinzessin ihrem 
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