Reiterregiment, den „Königshusaren“ in Großenhain. In
diesem Regiment wurde der damalige Prinz Friedrich August
am 9. September der dritten Eskadron unter Rittmeister
von Haugk eingereiht. In festlichem Schmuck prangte Großen-
hain bei der Ankunft unferes Prinzen in der neuen Garnison.
Ein volles Jahr trug er die Attila der 18. Husaren, und
es ist mehr als eine der gegenüber hohen Herren so sehr
üblichen Redensartigkeiten zu sagen, daß der Prinz ein ganz
besonders lebhaftes Interesse nicht nur für den Kavallerie-
dienst an sich, sondern auch für den Herrensport an den
Tag legte, das sich noch bis zu dem im Herbste 1899 bei
Kalkreuth erfolgten sehr schweren Sturze in eifriger Teil-
nahme an den Großenhainer Parforcejagden bekundete.
Im Herbst 1887 schied Prinz Friedrich August aus
der ihm rasch lieb gewordenen Garnison, um am 16. Sep-
tember, zum Hauptmann befördert, ins 1. (Leib-) Grenadier-
Regiment Nr. 100 einzutreten, und sich weiterhin mit dem
infanteristischen Dienste vertraut zu machen. Wir haben
über diese Periode seiner militärischen Laufbahn bereits ein-
gehender gesprochen und wollen uns hier, wo wir von
des Prinzen Reisen in erster Linie zu erzählen haben,
nicht verdrießen lassen, der Chronologie einigen Zwang
anzutun.
Die weitaus größte und an interessanten Momenten
reichste Reise trat unser königlicher Prinz am 16. Oktober
1889 an. In seiner Begleitung befand sich wie vordem sein
persönlicher Adjutant, Freiherr von Wagner, Leutnant im
Garde-Reiter-Regiment Graf Rex, Kaplan Dr. Fritzen, sowie
der Kustos an der Königlichen Bibliothek Dr. Häbler, welcher
jedoch nur an der Fahrt durch Spanien im Gefolge des
Prinzen teilnahm. Vorbereitende Sprachstudien trieb der
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