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bis März pflücken. Sehr zu beachten ist eine möglichst schwache Aus-
saat, etwa 6—7 kg reinen Samen pro Hektar bei Vollsaat, zumal
bei gutem Samen immer noch auf Nachlaufen von Samenkörnern
im 2., ja selbst im 3. Jahre zu rechnen ist, auf armem und trocknem
Boden wie in Pflugfurchen nimmt man verhältnißmäßig noch weniger;
nur bei großen Gefahren von dem Engerling, Auffrieren 2c. säet man
stärker. Bei Flügelsamen setzt man 1 zu. Bei breiten Streifensaaten
genügen 3—4 kg reinen Samens pro ha. Die hier und da noch gebräuch-
lichen Zapfensaaten geben den besten Samen, sind aber bei der Ab-
hängigkeit vom Wetter sehr umständlich. Man gebraucht 7—11 hl
Zapfen pro Hektar. Die beste Saatzeit ist im Frühjahr, wenn die
Birken grün werden. Eine ganz schwache (1 cm) Erdbedeckung darf
nicht fehlen, am besten ist das Einharken des Samens. Man säet die
Kiefer mit Vorliebe, weil das Verpflanzen bei der langen Pfahlwurzel
mit Schwierigkeiten verbunden ist.
Bestandessaaten. Auf trocknem Boden wendet man noch die
bereits erwähnte Zapfensaat an. Die Bodenbearbeitung ist dieselbe
wie für reinen Samen. Die Zapfen werden bei trocknem und sonnigem
Wetter auf Streifen ausgesäet und wenn sie sich an den Spitzen ge-
öffnet haben, mit Rechen, stumpfen Besen oder mit hölzernen Eggen
bei warmem Wetter wiederholt umgekehrt. — Charakteristisch für die
Bodenbearbeitung zu Kieferkulturen ist die ausgebreitete Anwendung von
allerlei Arten Pflügen'), welche auf der ganzen Fläche (je nach dem
Boden einfaches und doppeltes Pflügen) in Streifen oder in Einzel-
furchen angewandt werden (vergl. § 180). Das Pflügen kann selbst-
verständlich nur auf genügend ebenem stein= und wurzelfreiem Boden
stattfinden. Alle Pflugarbeiten werden möglichst im Herbst ausgeführt
und werden die Kulturen im Frühjahr bei weichem Wetter noch einmal
)wcGleich empfehlenswerth ist der Alemann'sche und Eckert'sche Waldpflug,
welche 14 cm tiefe Furchen liefern, den Bodenüberzug vollständig umklappen und
4—6 em starke Wurzeln leicht durchschneiden. Bei 8 Stunden Arbeit und 1,2 m
entfernten Furchen bearbeiten sie auf ziemlich günstigem Rodeland 1,9 Hektar pro
Tag. Der Rüdersdorfer Waldpflug (Oberförster Stahl) bricht nur 1,7 Hektar um.
Der Anmerikanische Meißelpflug eignet sich zum Zusammenpflügen des Boden-
überzuges, in dessen doppelte Humusschicht dann gepflanzt wird, zum Entfernen
von dünnem Bodenüberzug der „Ruchadlo-Pflug. Alle diese Pflüge sind für 50
bis 60 Mk. aus der renommirten Maschinenfabrik von Eckert, Berlin O., Weiden-
damm 37, zu beziehen.
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