Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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Holzarten (absteigende Folgel), Esche, Ahorn, Rothbuche, Eiche, Ulme, 
Linde, Pappel, Erle, Birke, Hainbuche; von den Nadelhölzern Lärche, 
Tanne, Fichte, Kiefer. Die Schütte der Kiefer wird vielfach dem Ein- 
fluß von Spätfrösten zugeschrieben, so daß diese sonst ganz frostsichere 
Holzart also in frühester Jugend ebenfalls gefährdet sein dürfte; die 
Maitriebe derselben erfrieren zuweilen auch noch bis zum 6. Jahre. 
197. 
3. Gefahr durch Schnee, Duft und Eis. 
Der Schnee wird namentlich in den mittleren Gebirgslagen") in 
den Fichtenstangenorten gefährlich, indem er sich in großen Massen auf 
denselben ablagert und sie in ganzen Flächen nesterweis oder stammweis 
zusammenbricht; älteren Stämmen bricht er die Kronen ab, Stangenhölzer 
und junge Schonungen drückt er zusammen; die Folgen sind dieselben wie 
beim Windbruch. In gleicher Weise leidet auch die Kiefer, doch wird die- 
selbe meist in weniger gefährdeten Gegenden angebaut. Laubhölzer leiden 
bei frühem Schneefall, wenn noch verbleichendes Laub vorhanden ist, 
namentlich bei gleichzeitigem stärkeren Frost — Rothbuche, Erle, Esche, 
Akazie, Birke. Das sicherste Vorbeugungsmittel besteht in sorgfältigster 
Pflanzung von kräftigem und verschultem Material und in sorgfältigster 
Durchforstung; in sehr gefährdeten Lagen in Einführung des Plenter- 
betriebs oder natürlicher Verjüngung, welche letztere sich namentlich in 
den schweren Schneebruchkalamitäten der Jahre 1886 und 1887 be- 
währt haben, während sonst fast keine Holzart und keine Kulturmethode 
verschont blieb. Nach stattgehabtem Bruch hat man zur Vermeidung 
anderer Gefahren (Insekten, Sturm, Frost) alles kränkelnde Material 
schnell einzuschlagen und alles gefällte Fichtenholz, wenn es nicht schnell 
abgefahren werden kann, zu schälen; den beschädigten Stangenorten 
kann man durch rechtzeitigen Unterbau resp. Einbau von schatten- 
ertragenden Holzarten (Fichten, Tannen, Buchen, Hainbuchen) helfen; 
auf Kulturen und in Kämpen, allenfalls in kleinen besonders werth- 
vollen Stangenorten empfiehlt sich ein rechtzeitiges Abklopfen nach 
starkem Schneefall, falls es nicht zu theuer wird. 
Gegen Duft= und Eisbruch, der besonders hart die Ostränder 
*) Die Schneebruchregion erstreckt sich im Harz auf eine Höhe von 400 bis 
950 m, in Schlesien auf 600—1200 m, am Rhein bis zu 600 m, in Thüringen 
bis 500 m herunter. · 
 
	        
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