Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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Mitte trennen. Auch bei bogenförmig gewachsenen Fichten unterscheidet 
man die „rothharte“ Seite, ebenso sind die Fichtenäste auf der Unter- 
seite „rothhart“. Die harte Seite bei der Fichte ist jedoch eher schlechter 
als besser. 
Unter Zugrundelegung von Noerdlinger's Untersuchungen sind 
folgende Härteklassen aufgestellt: 
Sehr hart: 
Weiß= und Schwarz- 
dorn, Maßholder, 
Ahorn, Hainbuche, 
Waldkirsche, Mehl- 
beere. 
Hart: 
Esche, Platane, Zwet- 
sche, Akazie, Ulme, 
Rothbuche, Nußbaum, 
Birnbaum, Elsbeere, 
eiche, Vogelbeere. 
Weich: 
Fichte, Tanne, 
Schwarzerle, Weiß- 
erle, Birke, Wachhol= 
der, Lärche, Schwarz- 
kiefer, Kiefer, Saal- 
weide, alle Pappel= 
arten, Aspe, die 
Weidenarten u. Linde. 
8 247. 
4. Spaltbarkeit. Hierunter versteht man die Fähigkeit des 
Holzes, sich in der Richtung der Längsfaser durch einen eingetriebenen 
Keil trennen zu lassen; die Leichtigkeit, mit welcher diese Trennung 
in der Richtung des Keiles vor sich geht, bestimmt den Grad der 
Spaltbarkeit. 
Hauptbedingung für gute Spaltbarkeit ist Gerad- und Lang— 
faserigkeit (Nadelhölzer und Hölzer mit schnellem Höhenwuchs), Ast- 
reinheit, Bau der Markstrahlen (große Markstrahlen wie bei 
Buche, Eiche erhöhen die Spaltbarkeit), Feuchtigkeitsgehalt (frisches 
Holz ist spaltiger); geschlossener Stand und frischer Boden begünstigen 
die Spaltbarkeit. 
Hemmnisse der Spaltbarkeit sind: eingewachsene Aeste, gedrehter 
(namentlich widersonnig, d. h. von links nach rechts) Wuchs, Elasticität, 
Zähigkeit und Frost. 
Den Grad der Spaltbarkeit kann man am stehenden Stamm an 
folgenden Merkmalen erkennen: langer Schaft, Astreinheit und gleich- 
mäßige Abnahme nach oben, bei grobrindigen Holzarten (Eiche, Kiefer) 
feinere Rinde, gerades Hinaufsteigen etwaiger vorhandener oder bereits 
überwallter Rindenrisse, gerader und senkrechter Verlauf der ganzen 
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