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welche deshalb beim Hänserbau, zu Zäunen und zu landwirthschaftlichen
und Gartenbauzwecken am liebsten verwendet werden.
Im Erdboden dauert das Holz nur kurze Zeit, namentlich in
lockerem, feuchtem und warmem Boden, z. B. in Thon, Kalk und
ähnlichen Bodenarten. Es dauern außer Eiche und den Nadelhölzern
am besten noch Erle und Akazie im Boden. Sehr verderblich für
alles Holz sind dumpfige feuchte Räume, z. B. Bergwerke, Keller,
Ställe 2c., wo das Holz in kürzester Zeit der Fäulniß anheim fällt;
an solchen Orten bildet sich auch häufig im Bauholze der gefürchtete
Hausschwamm (Merulius destruens Pers.), von dem nur schnellste Aus-
trocknung der befallenen Hölzer und Anstrich rettet.
Außer den vielen Fäulnißpilzen schaden dem trocknen Holze noch
allerlei Käser und Würmer, namentlich die Todtenuhr, Anobium
striatum, der Trotzkopf, A. pertinax, und viele andere Bohrkäfer,
welche Bau= und Nutzholz (Möbel rc.) zernagen. Die Laubhölzer
leiden mehr vom Wurmfraß als die Nadelhölzer.
Das ungünstigste Verhältniß, nämlich wechselnde Feuchtigkeit und
Trockniß vorausgesetzt, stellt Gayer folgende Dauerhaftigkeitstabelle auf:
Sehr dauerhaft:
Eiche aus mildem Klima und freiem Stande,
Lärche, wenn sie feinringig und harzreich ist,
Kiefer, wenn sie feinringig und harzreich ist,
Schwarzkiefer, wenn sie feinringig und harzreich ist,
Akazie von warmem Standort steht der Eiche gleich.
Dauerhaft:
Kastanie, als Faßholz und im Boden gut, im Trocknen vorzüglich,
im Wind und Wetter schlecht,
Ulme, wurmfrei, im Trocknen vorzüglich,
Fichte, wenn sie harzreich ist,
Tanne,
Lärche mit breiten Jahrringen aus warmen Lagen,
Esche, nur im Trocknen gut.
Wenig dauerhafte
Die breitringigen harzarmen Nadelhölzer sind nur
im Trocknen gut, sonst ziemlich vergänglich,