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seltener an Nadelhölzern; sie ist kenntlich an den Ueberwallungsstellen
(Kappenl) und thut der Nutzbarkeit, wenn sie tiefer in den Stamm
eindringt oder sich hier gar zur Kernfäule entwickelt, nicht selten er-
heblichen Eintrag. Am gefährlichsten sind Faulstellen von roth= und
weißfleckiger Farbe (Rebhuhnflecke), welche gewöhnlich tiefer zu gehen
pflegen, am ungefährlichsten sind schwarze Faulflecken, und pflegen
Stämme, welche nur solche Faulstellen zeigen, immer noch gern gekauft
zu werden.
Zu den schlimmsten Parasiten in Kiefernbeständen gehört der sog.
Astschwamm, Trametes pini, Erzeuger der Rothfäule und Ringschäle
der Kiefer, Fichte, Buche, Tanne, dessen konsolförmige Fruchtkörper meist
an Aststufen sitzen. In den Tannen und Eichen erzeugt die Weißfäule
der Polyporus igniarius.
8. Krebskrankheiten sind äußerliche Rindenkrankheiten, die sich
durch Wucherung, rissige Aufblasung 2c. sofort bemerklich machen.
d. Eichenkrebs: Er besteht in einer einseitigen, oft große Dimen=
sionen (1—1 m hoch) annehmenden zerborstenen wulstigen Auftreibung
an offenen Rindenwunden junger und mittlerer Eichenstangen, meist
am untern Stamme und beeinträchtigt, da er immer mit Fäulniß ver-
bunden ist, die nicht selten in Kernfäule ausartet, den Nutzwerth sehr.
Die mögliche Ursache sind Frostrissel (5)
. Tannenkrebs wird durch die Wucherung eines Pilzes (Peri-
dermium elatinum) verursacht, dessen Wirkung sich zuerst in einer kleinen
Rindenbeule zeigt, die nach und nach sich vergrößert, oft den Stamm
bis zu seiner doppelten Stärke wulstig auftreibt und das betreffende
Stück zu Nutzholz untauglich macht. Sehr verbreitet und schädlich.
J. Lärchenkrebs ist der gefährlichste und verbreitetste Krebs an
jungen und mittleren Lärchenstangen, welche oft verheerend befallen
werden. Die Ursache ist die Wucherung eines kleinen Lärchenpilzes
(Peziza Willkommni), der sich in der Größe eines Stecknadelkopfes
und in Becherform an den Rindenkrebsstellen zeigt. In der weiteren
Entwickelung tritt schließlich der schwärzliche Splint zu Tage, der von
harziger, zerborstener und wülstiger Rinde umgeben ist. Die Stangen
sind zu Nutzholz gewöhnlich ganz untauglich.
0. Buchenkrebs. Die Buche leidet an mancherlei Krebserschei-
nungen. Ein Krebs wird verursacht durch einen Pilz (Sphaeria ditis-
sima), ähnliche Krebsbildungen ruft eine Rindenlaus (Lacteus exsiccator)