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und eine Wolllaus (Chermes fagi), ferner der Frost hervor. Der
Kiefernblasenrost (Peridermium pini) erzeugt den Kiefernkrebs, Kienzopf;
der Kieferndreher (Caeoma pinitorquum) tödtet oft 1—20jährige Kiefern.
Die Mittel, um Fehler, Schäden und Krankheiten zu verhüten,
liegen einzig in einer richtigen waldbaulichen Begründung und Pflege
der Bestände, vor Allem in der richtigen Auswahl des Standorts für
jede Holzart; es werden dann die Waldbäume sich kräftig entwickeln
und den Angriffen ihrer zahlreichen Feinde siegreichen Widerstand leisten.
Wo sich bei der Fällung an Nutzholzstämmen Fehler zeigen, müssen
dieselben aufgedeckt werden, namentlich alle Ueberwallungen, Wülste
und Kappen müssen frei gehauen werden, damit die Käufer sich
von dem Schaden überzeugen können und nicht nachher begründete
Beschwerde führen, daß ihnen Fehler verheimlicht seien und ihnen
krankes fehlerhaftes Holz als gesundes Holz verkauft sei.
I. Hauptnutzung.
A. Gewinnung des Hoöolzes.
a. Organisation der Holzhauer.
8 254.
1. Annahme der Holzhauer.
Um das zu fällende Holz in entsprechender Weise vom Boden zu
trennen und für den Gebrauch zurichten zu können, muß man ein zu-
verlässig und technisch geübtes Holzhauercorps in ausreichender Anzahl
zur Hand haben.
Es hat die größten Vortheile, wenn man immer dasselbe Personal
sich erhält und man sucht deshalb die Holzhauer nicht nur durch aus-
reichenden Verdienst, sondern auch durch Gewährung mancher Vortheile,
wie Ueberlassung von billigen Pachtländereien, Waldweide, allerlei
Nebennutzungen, ferner durch festere Organisation, Belohnungen 2c.,
vor Allem aber durch eine richtige angemessene Behandlung an
sich und den Wald zu fesseln resp. sie in eine engere Genossenschaft
zu bringen. Bei der Annahme von Holzhauern muß man nicht nur
auf tüchtige Arbeitskraft und gute Leistungen sehen, sondern auch auf
Unbescholtenheit und Zuverlässigkeit, namentlich müssen dieselben durch-
aus ehrlich und nüchtern sein. Ob bei der Annahme mit den Holz-