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2. Zum Noden.
Zu den einfachsten Rodewerkzeugen zur Gewinnung der Stöcke
gehören Rodehaue, Spitzhaue und Rodeaxt, Keile, Hebelstangen 2c. Die
Rodehaue hat eine breite gut verstählte horizontale Schneide und dient
zum Aufhacken des Bodens und zum Durchhauen schwacher Wurzeln,
auf felsigem Boden muß man noch die Spitzhaue mit keilförmiger
Spitze zu Hilfe nehmen. Die Rodeaxt ist die gewöhnliche Fällaxt;
meist nimmt man dazu ein abgenutzteres Exemplar derselben. Außer-
dem werden noch mannigfache Rodemaschinen angewandt, die jedoch
entweder zu theuer oder zu schwer zu handhaben oder zu transportiren
oder zu wenig wirksam, stellenweis auch gefährlich sind: sie bewähren
sich wenig, die bekanntesten sind: der Waldteufel, die Schuster'sche Stock-
rodemaschine und das Wohmann'sche Zwickbrett.
Bessere Erfolge haben die Versuche mit der sog: „Uhrich’'schen
Zündnadelsprengschraube“ (zu beziehen für 40 Mark von Dreyse
in Sömmerda) ergeben, welche somit für das Roden von Stöcken
bestens empfohlen werden kann.
c. Die Holzfällung.
§ 259.
Jällungszeit und Wadel.
Die Hauptfällungszeit, Wadel genannt, fällt gewöhnlich in die
sechs Wintermonate, doch kommen im hohen Gebirge der Unzugänglich-
keit bei hohem Schnee wegen, auch wohl Sommerhiebe vor. Läu-
terungs= und Durchforstungshiebe im Laubholz werden gern im be-
laubten Zustande — im Frühjahr, vielfach auch im Sommer — aus-
geführt; wenn man die Rinde oder zu schälendes Material gewinnen
will, so wird meist mit beginnendem Saftflusse gehauen; ferner ist der
Frühjahrshieb im Niederwalde Regel; in Verjüngungsschlägen — Samen-
und Lichtschlägen — wird der Hieb im Winter zu einer Zeit geführt,
wo dem Ausschlage der geringste Schaden zugefügt wird — also bei
Schnee und gelindem Wetter; sonst unzugängliche Erlenbrücher treibt
man bei starkem Frost, wenn die Eisdecke hält, ab. Stockrodungen
werden meist im Sommer ausgeführt. Bei sehr starkem Frost wie
bei Sturm sind alle Fällungen sofort zu sistiren. Bau= und