Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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wo die Pfähle den Winter über stecken bleiben, gebraucht man Eichen-, 
Kastanien- und Akazienholz; ebenso ist dieses zu recht dauerhaften Ver- 
zäunungen erforderlich. 
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3. Holz zu technischen Zwecken. 
Schiffbauholz. Das wichtigste Schiffbauholz ist das Eichenholz 
wegen seiner Dauer und Haltbarkeit; fast der ganze Rumpf der See- 
und Flußschiffe ist aus Eichenholz gebaut. Das beste Eichenholz ist 
kenntlich an den breiten gleichmäßigen Jahrringen, schmalen, äußerst 
feinporigen Porenringen, am recht kräftigen Geruch, Langfaserigkeit und 
überall gleichmäßiger, nicht zu dunkler Farbe. Zum Schiffbau wird 
für Kiel und Planken Langholz von mindestens 8—10 m Länge und 
35 cm Zopfstärke verlangt; je stärker das Holz ist, desto gesuchter ist 
es. Zu dem unteren Kiele werden starke gerade Buchen verlangt. Zu 
den Mastbäumen und Raaen verwendet man feinringige mäßig harz- 
reiche tadellose Kiefern der größten Dimensionen; oft müssen dieselben 
bei 31 m Länge noch 47 cm Durchmesser haben. Zum Bau des 
Rumpfes verlangt man die in verschiedenster Weise gebogenen Krumm- 
hölzer, Buchthölzer und Kniehölzer, wozu man namentlich die sich vom 
Stamm abzweigenden Wurzeln und Aeste der stärksten Dimensionen 
an Eichen verwendet, die deshalb in den Revieren, wo Schiffbauholz 
verkauft wird, mit peinlichster Sorgfalt am Stamme gelassen und aus- 
gesucht werden müssen. — Je stärker die Krummhölzer sind, desto 
besser ist es; für die Marinezwecke sind die geringsten Dimensionen für 
die Länge 3,60 m, für die beschlagene Stärke 20 cm, für Flußfahr- 
zeuge genügen oft 10 cm beschlagene Stärke. Alle Krummhölzer 
müssen die Bucht entweder in der Mitte oder bis zu x vom Ende haben. 
Das Schiffbauholz kann gewisse kleine Fehler, die die Stärke des 
Stückes nicht sehr beeinträchtigen, wie braune Flecke und Ringe am 
Stockende, die nicht tief gehen, kleinere Weiß- und Rothfaulstellen rc. 
wohl haben. Unzulässig sind dagegen große Kern= und Frostrisse, Dreh- 
wuchs, tief eindringende schwarze und braune, besonders fleckige Stellen, 
wenig vorgeschrittene Ast= und Kernfäule. 
Bauholz für Mühlen und Maschinen. Für den Mühlen- 
bau sind am wichtigsten die Wellbäume, welche die Achsen der großen 
Räder bilden und wozu man tadellose Stammabschnitte starker und
	        
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