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Die nächstfolgende 4. Ordnung der Fliegen (Diptra) hat gar kein forst-
liches Interesse; von der 5. Ordnung der Netzflügler (Neuröpétra) werden
die Larven und Insekten mancher Familien durch Vertilgen von Blattläusen und
andcren schädlichen Insekten nützlich.
Wichtig z. B. sind die bekannten Libellen oder Wasserjungfern, welche im
Fluge allerlei schädliche Insekten ergreifen und verzehren; ferner die Gattung der
Florfliegen (Hemeröblts), welche kleinen Libellen sehr ähneln, aber sofort an den
langen, den Körper überragenden Fühlern kenntlich sind; die Fühler sind äußerst
zart, der Körper grün oder braun. Ihre Larven vertilgen viele Blattläuse. Zu
den Florfliegen gehört auch der bekannte Ameisenlöwe, dessen Larve in einem
künstlichen Sandtrichter die nützlichen Ameisen abfängt. Schließlich ist durch
eifrige Vertilgung von Nonneneiern als hervorragend nützlich die Larve der Ka-
meelhalsfliege (Raphidia megacéphäla) zu nennen; die Fliege ähnelt den Libellen,
nur hat sie einen sehr langen Hals und langen Legebohrer.
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Von der 6. Ordnung der Gradflügler (Orthöptöra) sind als schädlich
zu bezeichnen der bekannte Ohrwurm, der in Gärten Blumen 2c. abfrißt, ferner
die in Häusern oft lästigen ekelerregenden Schwaben und die so überaus auf Wiesen
und Feldern schädlichen Heuschrecken, namentlich die berüchtigte grünlich bis
grünlich-gelbe Wanderheuschrecke (Acridlum migratörlum), kenntlich an den
schwarzen Flügeldecken und dem auf der Innenseite blauen Hinterschenkel. Für
uns am wichtigsten ist jedoch die Maulwurfsgrille (Gryllus gryllotälpa), 4 cm.
lang, Vorderbrust eiförmig, die Fühler lang, braun. In Saatkämpen außer-
ordentlich schädlich. Nur halb so groß ist die Feldgrille (Gr. campstris), mit
viereckiger Vorderbrust, schwarz, welche mehr in Sandäckern schädlich wird.
Auch das Heimchen gehört hierher.
"4.
Aus der 7. Ordnung der Halbflügler (Hemiptsra) ist nur wichtig die
Familie der Blattläuse, welche dadurch, daß sie Blättern, Stengeln, Zweigen und
Wurzeln den Saft aussaugen, oft recht schädlich werden. Am bekanntesten sind
Aphis abiötis in den zapfenähnlichen Auswüchsen der Fichtentriebe, A. pini an
den Kiefernwurzeln, A. ulmi in den Auftreibungen der Ulmenblätter, A. strobi
an Weymouthskiefern 2c. Mit den Meisen, Finken 2c. vertilgen sie eifrig die Larven
der Marienkäferchen, der Florfliegen, manche Schlupfwespen, die Larven der
Schwirrfliegen (Syrxphus) 2c. Ferner gehören noch hierher die Familien der Ci-
kaden oder Zirpen und der Wanzen.
Die 8. Ordnung der ungeflügelten Insekten (Aptöra) umfaßt die Familie
der Läuse (Pedicülus cäpltis, Kopflaus, P. vestimönti, Leiblaus), die Familien
der Pelzfresser 2c.; sie sind für uns unwichtig.