Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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ist solches Reifholz zu verstehen, das sich vom Splintholz oder anderem 
umgebenden Reifholze durch dunklere Farbe kennzeichnet. Es ist dauer- 
hafter und härter; die genaue Beschaffenheit desselben ist noch nicht 
festgestellt. 
An der Rinde hat man die äußeren 
und inneren Rindenlagen zu unterscheiden. Den 
äußersten Ueberzug an jungen Stämmchen und 
Zweigen nennt man Oberhaut (Epidermis), 
welche mit zunehmendem Alter zerreißt und 
abstirbt, wofür dann eine Art Korkbildung 
eintritt. 
Wenn schließlich mit dem Wachsen des Holzkörpers die Ausdeh- 
nung der Rinde nicht mehr gleichen Schritt halten kann, so zerreißt 
sie häufig und es bildet sich jene rauhe rissige Rindenmasse, welche 
wir Borke nennen. 
Bast (Figur 21, a) ist die innerste Rindenschicht, welche sich mit 
der Rinde vom Stamm ablösen läßt, aus zähen und biegsamen Faser- 
zellen besteht und ebenso wie der Holzkörper jedes Jahr einen neuen 
Zuwachsring erhält. 
Dicht unter dem Baste, zwischen diesem und dem Splint, befindet 
sich ein sehr schmaler Ring, das sog. Cambium oder der Fort- 
bildungsring (Fig. 21, c), welcher aus sehr dünnwandigen, äußerst 
saftreichen Zellen besteht. Der Saft des Cambiums wird zur Bildung 
neuer Zellen und Gefäße verwendet, welche sich allmählich einerseits als 
Bastzellen an die innerste Rindenschicht, andrerseits als Holzzellen an 
den äußersten Holzkörper radial anlegen und so den Jahresring 
bilden. Die Säfte des Cambiums bilden also den Zuwachs des Holzes. 
Vergl. 8 56. 
  
Figur 21. 
§ 52. 
Die JFVortpflanzungsorgane. 
Die Hauptfortpflanzungsorgane (neben der Fortpflanzung durch 
Ausschläge 2c.) der Pflanzen sind die Blüthen, welche in ihrer weiteren 
Entwickelung Samen und Früchte erzeugen. 
Die Blüthen (umgebildete Blattorgane) werden erst in späterem 
Alter (nach erreichter Mannbarkeit) hervorgetrieben. Zur Erzeugung 
von Samen müssen zweierlei Blüthentheile zusammenwirken, welche man, 
wie bei den Thieren, männliche und weibliche Geschechtstheil nennt; 
Westermeier, Leitfaden. 7. Aufl.
	        
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