Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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bachers wollte Niemand mehr hören. Da kam es zu heftigem Streit; 
Peter von Hagenbach, entschlossen, den Widerstand des Volkes zu 
brechen, zog in der Charweche 1474 nach Breisach im Breisgan, um 
sich da zu befestigen. Am Charfreitag drang er mit seinen Soldaten 
und dem Henker in die Kirche, als eben der Pfarrer auf der Kanzel 
die Leidensgeschichte des Herrn vortrug und gebot ihm herabzusteigen, 
das Volk aber hieß er den Spaten zur Hand nehmen und 
Graben und Schanzen machen. Aber der Rächer der Unbilden 
fand sich unter Hagenbachs eigenen Leuten. Durch Soldaten-Meu- 
terei fiel der Vogt. Ein Hauptmann von 200 deutschen Kriegs- 
knechten, Namens Vögelin, verabredete mit den Bürgern einen 
Angriff auf die Person Peters von Hagenbach, welcher vollständig 
gelang. Unter dem Vorwand, Auszahlung des rückständigen Soldes 
zu fordern, fand sich der Hauptmann im Schlosse ein, auf ein ge- 
gebenes Zeichen mit der großen Pauke drangen die Bürger aus allen 
Gassen hervor, umringten den Landvogt und nahmen ihn sammt 
Johann Werner von Pforr, den er zum Schultheißen gemacht 
hatte, gefangen. Als die burgundischen Truppen herankamen, war 
alles vorüber, von Bürgern und Vögelins Leuten angegriffen, wurden 
sie aus der Stadt vertrieben; gegen Hagenbach aber trat der Stadt.- 
rath mit schwerer Anklage auf Leib und Leben hervor, und im raschen 
Prozeß ward er zum Tode verurtheilt. Acht Henker stritten um das 
traurige Vorrecht, ihm den Kopf abzuschlagen. In das Osterlied: 
„Clrist ist erstanden, mischte sich die Freude über seinen Fall: „Der 
Landvogt ist gefangen, des sollen wir froh sein, Sigmund soll unser 
Trost sein, Kyrie eleison.“ 
In der That aber war weder vom Kaiser noch vom Herzog 
Sigmund von Oesterreich irgend ein Einfluß genemmen, um die 
Ereignisse abzuwenden, welche das unglückliche Elsaß durch ihre 
schmähliche Verpfändung ertragen mußte. Auch als Herzog Karl 
von Burgund mit neuer gewaltiger Macht die Schweizer mit Krieg 
überzog und von Besangon her erst die schwäbischen Gebiete unter- 
werfen wollte, um endlich auch im Elsaß dauernde Herrschaft zu
	        
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