Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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lich wollte man nicht daran glauben, daß Ulmann in die Sache 
verwickelt sei, durch seine Flucht erst machte er seine Schuld offen- 
bar und wurde zu Basel gefangen und lebendig geviertheilt. Viele 
andere Opfer fielen dem Henker anheim. Von mehreren erzählt die 
Geschichte gleichlautend, wie sie sämmtlich gesterben seien mit fester 
Zuversicht auf den Fortgang des Bundschuhs. Maximilian selbst 
nahm die Sache sehr ernst und schloß einen Bund mit Fürsten und 
Städten, damit man sich hilfreiche Hand leiste, wenn der böse Geist 
noch einmal erwachte. · 
Aber die Gährung wuchs. Unter den niedern Bürgern der 
Städte und den mishandelten Bauern des Landes bestand in Bezug 
auf Klöster und Geistliche eine unverkennlare Gesinnungsverwandt- 
schaft. Besonders gegen die reichen Prälaten richtete sich der Haß 
der armen Volksklassen. Nicht blos im Elsaß, auch über dem 
Rhein hatte die Bewegung Stütze und Nahrung gefunden. Bei 
Bruchsal, im Bisthum Speier, wurde der Plan einer allgemeinen 
Erhe-ung der Bauern 1505 entworfen und man rechnete 7000 
Männer im Bunde. In Schlettstadt tagte die Commission, welche 
die Mittel berieth, wie man die Empörer bestrafen und unschädlich 
machen könne; aber acht Jahre später trat einer der alten Führer, 
Joß Fritz, der der Strafe entgangen war, viel gewaltiger noch im 
Breisgau auf und verbreitete diesseits und jenseits des Rheins seine 
gefährliche Lehre. Wir sind über die Entwickelung und Thätigkeit 
dieses Mannes etwas genauer unterrichtet; nicht ohne großes Agita- 
tionsgeschick wußte er die Leute in seine Bahnen zu zwingen. Reben 
ihm waren in andern Gegenden andere zum Theil wilde Gesellen, 
wie der Gugelbastian, aufgestanden, und der arme Konrad in Wür- 
temberg genoß einen so verbreiteten Ruf, daß sich eine große Anzahl 
von geheimen Bünden nach ihm benannte. 
Es waren Vorboten der allgemeinen Erhebung. Die elsässischen 
Stadtregierungen, und ver allem Straßburg, verfolgten mit Spannung 
die immer weiter greifende Gährung. Häufige Warnungen waren 
von Freiburg und von der österreichischen Regierung aus Ensisheim
	        
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