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was für einen Antheil allerlei Dämchen zweideutigen Charakters
daran genommen hatten, welche der Bürger nicht mit besonderem
Respect anzusehen gewohnt war. Den Erwählten hatte man als
Domherrn schon gekannt: er war jung, wenig über 36 Jahr alt,
hatte sich in kriegerischen Händeln bei dem Landgrafen von Hessen
umhergetrieben, und man fürchtete, er werde auch als Bischof manch-
mal nach Kriegsmanier verfahren. Auf seine freundlichen Ver-
sicherungen gab man nicht viel. Sebastian Brant, der über die
Stimmungen jener Zeit in einer besonderen Schrift sehr genau be-
richtet, sagt: „Wiewol der Bischof mehr als einmal mit Worten
sich merken ließ, er wolle ein guter Nachbar sein und wolle versuchen,
sich mit der Stadt über alle schwebenden Irrungen zu vertragen
und wolle gar ein gut Kind sein u. s. w., so wagte man doch seiner
listigen Art als einem Thüringer nicht sonderlich zu vertrauen.“
Als die Abgeordneten des Stadtraths zu ihm nach Zabern kamen,
um ihm den Eid auf die städtischen Privilegien abzunehmen und
die Urkunde darüber zu empfangen, gingen sie erst vor die Thür
um die bischöfliche Verschreibung Wort für Wort mit den alten
Formularen zu vergleichen, ob er sich auch keine Fälschung erlaubt
habe. Die üblichen Geschenke bei der Wahl, bei der Weihe, beim
feierlichen Einritt hat man ihm seufzend und mit heimlichem Un-
willen dargebracht, es wurden ausführliche Untersuchungen angestellt,
wie es bei früheren Gelegenheiten gehalten worden, und mürrisch
berechnete man bei Heller und Pfenniß, wie viel der Bischof die Stadt
koste. Eine Anleihe zur Bestreitung der 6000 Gulden, welche er
in Rom für die Bestätigung seiner Wahl zahlen mußte, wollte
man ihm zuerst ganz abschlagen, um schließlich doch 1500 Gulden
zu bewilligen.
Bei den kirchlichen Ceremonien konnte das kritisch gestimmte
Gemüth des ergrauten Bürgers nicht umhin zu bemerken, daß es
sich der junge Bischof bequem machte und sich gewisse Abkürzungen
des früheren Brauchs gestattete. Und recht trübe Ahnungen kom-
mender böser Zeiten beschlichen das Herz der Rathsherren, als fie