Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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nianer aber pflegte seinen Garten und seine Aecker, bekümmerte sich 
selbst um alle Bedürfnisse seines Haushalts und suchte aus dem 
Verkaufe von Gemüse kärglichen Gewinn zu ziehen. Dazwischen ar- 
beitete er, so weit es seine geschwächten Augen erlaubten, an seinem 
Werke über den Türkenkrieg. An den langen Winterabenden träumte 
er von Jugend und Heimath; Erinnerungen der Kindheit, Spiele 
und Ausflüge in den Bergen der Eifel tauchten vor ihm auf. Und 
nie fehlte es ihm an treuen Freunden, aus nah und fern erhielt er 
Besuche, zahlreiche Beweise fortdauernder Verehrung liefen bei ihm 
ein, sein Ruhm war nicht verblaßt, als der Zweiundachtzigjährige 
im März 1589 starb. 
Für die Straßburger Pfaffen gab es nun keinen nennenswerthen 
Gegner mehr. Fand sich ja ein Oppositionsmann, so wußle man 
ihn rasch zu beseitigen. Die Concordienformel, die in dem größten 
Theile des protestantischen Elsaß Geltung erlangte, wurde zwar in 
Straßburg trotz aller Bemühungen des Pappus nicht ausdrücklich 
vom Rathe angenommen: aber die 1598 publicirte Kirchenordnung 
kam einer solchen Annahme so ziemlich gleich. Ob es galt, einen 
Prediger anzustellen, einen Professor zu berufen, ein Stipendium zu 
verleihen, eine Ehe einzusegnen, Taufpathen zuzulassen: immer mußte 
die lutherische Rechtgläubigkeit des Betreffenden außer Zweifel stehen. 
Das kirchliche Leben war geknebelt. Die Saat der Duldung und 
Liebe, welche einst Meister Mathis im Münster ausgestreut hatte, 
war zertreten.
	        
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